Weingarten – Nach zweieinhalb Monaten Spielpause trafen sind die Herren II des TV Weingarten auf die Reserve aus Ailingen-Kluftern getroffen. Und eigentlich seien alle Zeichen auf Sieg gestanden.
Man hatte am Freitag – laut Weingartener Vereinsmitteilung – ein gutes Abschlusstraining, rückte mit einem vollen Kader an und war nach der langen Pause absolut motiviert. Dagegen rückten die Gäste lediglich mit einem Kader von neun Mann an.
Gleich zu Beginn wurde klar, dass man die Gäste nicht unterschätzen durfte. Nach dem 1:0 durch Tobias Eitel, punktete direkt Johannes Back, der später auch bester Torschütze seitens Ailingen sein sollte, zweimal.
Kurz darauf stand es dann – so der TVW weiter – sogar 2:4 und die Herren II wussten nicht, was passiert war. Nach etwa zehn Minuten Spielzeit fanden die Hausherren dann besser ins Spiel. Die erste Halbzeit entwickelte sich zu einer Abwehrschlacht auf beiden Seiten.
Auch eine solide Leistung von Simon Perchner, gekrönt von einem gehaltenen Siebenmeter in der 28. Minute, hielt den TVW II im Spiel. Und so stand es wenige Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit 12:12. Hier sei dann die jahrelange Erfahrung von Coach Norbert Wachter zum Vorschein gekommen.
Nur einen Bruchteil vor dem Wurf legte er die Grüne Karte auf den Tisch des Kampfgerichtes. Maximal eine Sekunde nachdem die Karte lag, landete der Wurf hinter dem Tor. So aber gab es neun Sekunden vor Halbzeitende ein Timeout für die Heimmannschaft.
Die Ansage war klar: Kurzes kreuzen links, Sperre auf halb durch Burkowski am Kreis, Abschluss durch Eisenbarth auf halb mit Torerfolg. Der Spielzug sah in der Praxis dann so aus: Kurzes kreuzen auf links, Sperre auf halb durch Burkowski, Eisenbarth lief an der Sperre vorbei.
Aber er zog in die deutlich kleinere Lücke auf Mitte und versenkte den Ball im Tor. So ging es dann mit einem Spielstand von 13:12 in die Kabine. In der Halbzeitansprache wurde hauptsächlich die vielen Fehlwürfe angesprochen.
Und auch die Tatsache, dass man den Ailinger Johannes Back einfach nicht in den Griff bekam. Dies wurde nun zur Aufgabe von Ole Steinhart. Durch taktisch hochklassige Nachbesserung wie „Trefft das Tor“ oder „Ole, nimm die 5 in Manndeckung“ (wobei letzteres deutlich besser fruchtete) sei man ganz gut in die zweite Halbzeit gekommen.
Auch jetzt war es kein hochklassiges Spiel, aber die technischen Fehler und die Trefferquote konnten zunächst optimiert werden und so war man in der 42. Minute, nach einem Siebenmetertreffer von Paul Werges zum 22:17, mit fünf Toren vorne.
Diesen Abstand konnten die Herren II bis zur 46. Minute halten. Dann aber kassierte Jan Klenk kurz hintereinander eine Zwei-Minuten-Strafe und so gelang es den Gästen in der 53. Minute auf 23:24 zu verkürzen.
Im gleichen Zug gab es dann auch zwei Minuten für Ole Steinhart und so spielte man erneut in Unterzahl. Glücklicherweise interessierte das Daniel Thiele nicht, der ohne Rücksicht auf Verluste im Gegenstoß zum 25:23 einnetzte.
Allerdings verletzte er sich dabei am Sprunggelenk und wird wohl einige Wochen ausfallen. Inspiriert vom Einsatz Thieles hing sich im nächsten Angriff auch Lukas Eisenbarth nochmals richtig rein und traf zum 26:23.
Unbeeindruckt von der Drei-Tore-Führung kämpften die Gäste aber weiter. In der 59. Minute netzte Johannes Back zum zehnten Mal und plötzlich stand es nur noch 26:25. Und dann verloren die TVW-Jungs den Ball im Angriff.
Zum Glück aber konnten die Gäste dies nicht nutzen und es ging wieder nach vorne. Doch auch in diesem Angriff wurde eher kopflos gespielt. Doch auch hier bewies Norbert Wachter erneut, was für ein feines Näschen er hat.
Gleich wie in der ersten Hälfte legte er im letzten Moment die Grüne Karte und wieder nur eine Sekunde später landete der Wurf in den Armen des gegnerischen Torwartes. So gab es aber nochmalS eine Chance und diese nutzte Tobias Eitel.
Er erhöhte nochmals zum 27:25. Neun Sekunden vor Schluss konnten die Gäste zwar nochmal nachlegen, aber am Ende stand es dann 27:26. Ein glücklicher Sieg nach einer ziemlich durchwachsenen Leistung.
TV Weingarten II:
Simon Perchner (Tor), Paul Werges (5), Daniel Thiele (5), Lukas Eisenbarth (5), Tobias Eitel (4), Ole Steinhart (3), Stephan Burkowski (2), Philipp Wolter (1), Niklas Gröbe (1), Fabio Enderle (1), Jan Klenk, Maximilian Gründl, Henning Friedmann, Sebastian Bär.