Die HSG-Handballer versuchen bei ihrer Zweitliga-Abschiedstournee noch einmal alles

Dresden – Mit einer guten Leistung und einem Spiel auf Augenhöhe bis in die letzten Spielminuten hat sich die HSG Konstanz aus der Saison und der 2. Bundesliga verabschiedet. Mit einem 3:0-Lauf in den letzten zweieinhalb Minuten schraubte der Tabellenfünfte HC Elbflorenz Dresden das Ergebnis noch auf 33:26 (17:14) in die Höhe.

Anerkennende Worte fand – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – danach auch Dresdens Trainer André Haber, der nach einem Lob an seine Mannschaft anfügte: „Auch dem Gegner gilt ein Kompliment, der heute und die ganze Saison nicht aufgegeben und alles gegeben hat.“

Charakterstärke zeigte die HSG Konstanz auch bei ihrem vorerst letzten Auftritt in der stärksten zweiten Liga der Welt. Ein wunderschöner Abschied wurde es vor allem für Tom Göres in seinem letzten Spiel für die HSG. An alter Wirkungsstätte bei seinem Ex-Club Dresden bekam er von Vitor Baricelli den Vorzug.

Und er war – so die HSG weiter mit zehn Paraden ein starker Rückhalt für sein Team. „Ich hatte so ein Gefühl, dass Tom ein gutes Spiel machen wird“, erklärte er – und sollte Recht behalten. Mit den ersten Rettungsaktionen verhalf er seiner Mannschaft zur ersten zwei Tore-Führung durch Maxim Pliuto (1:3), die bis zum 3:5 Bestand hatte.

Mit Spielmacher Jonas Hadlich, der zusammen mit Mathieu Fenyö immer wieder Akzente setzte, gelang Alexander Leindl in seinem letzten Handballspiel überhaupt vor dem Karriereende jedoch der letzte Führungstreffer nach etwas mehr als zehn Zeigerumdrehungen.

Abschütteln ließen sich die „Gelb-Blauen“ aber nicht und boten der stimmungsvollen Kulisse noch einmal ein packendes Handballspiel auf Augenhöhe und mit einigen sehenswerten Highlights. Wie etwa eine herrliche Wurftäuschung von Hadlich, mit der er seinen Gegenspieler ins Leere laufen ließ und Dresdens Schlussmann auf den Hosenboden schickte.

In die Reihe der sehenswerten Treffer reihte sich ein spektakulärer Kempa-Trick von Lars Michelberger auf Jan Stotten sowie ein krachender Schlagwurf von Leindl ein. Wie so oft lang sogar etwas mehr drin für die Konstanzer, die nach dem 15:14 noch zwei Tore vor dem Seitenwechsel zum 17:14 hinnehmen mussten.

Mit viel Einsatz hätten sie sich der individuellen Klasse von Timo Löser, Lukas Wucherpfennig, Julius Dieberg und Ivar Stavast entgegen gestemmt – hatten aber erneut Defizite im Rückzug. In der zweiten Hälfte gelang nach einem Sechs-Tore-Rückstand das Comeback zum 26:23.

Die Chancen, den Rückstand auf nur noch zwei Tore zu verkürzen, konnten jedoch nicht genutzt werden. Am Ende wurde das Endresultat durch einen 3:0-Lauf der Gastgeber in den letzten zweieinhalb Minuten deutlicher als der Spielverlauf tatsächlich war.

Für Baricelli zwar ärgerlich, aber für ihn und alle Akteure standen an diesem Tag, an dem Göres, Leindl und Köder zum letzten Mal das HSG-Trikot trugen und Aron Czako sich für ein halbes Jahr nach Norwegen verabschiedete, ganz andere Dinge im Fokus.

„Ich bin stolz auf meine Mannschaft, auf das, was sie heute und in der ganzen Saison geleistet hat“, unterstrich er trotz oder vielmehr gerade wegen des bereits seit Wochen feststehenden Abstiegs. „Wir haben“, sagte der jüngste Trainer im Profihandball, „alles gegeben und das Herz auf der Platte gelassen. Ich danke den Spielern für das Vertrauen, das sie mir geschenkt haben.“

HSG Konstanz:

Pauli (1 Parade), Poltrum, Göres (10 Paraden); Stotz (2), Czako, Michelberger (4), Leindl (3), M. Pliuto (1), N. Pliuto (4), Stotten (1), Hadlich (1), Fuhrmann, Fenyö (6), Köder (2/1), Schlafmann (2).