HSG-Handballer fiebern ihrer Heimpremiere entgegen

Konstanz – Auf diesen Tag haben – laut Vereinsmitteilung – alle bei der HSG Konstanz ein Jahr hin gefiebert und hart dafür gearbeitet. Nach einem Jahr Abstinenz steigt am Samstag, 10. September, ab 20 Uhr, in der Schänzle-Hölle das erste Heimspiel in der stärksten zweiten Liga der Welt nach dem direkten Wiederaufstieg.

Zudem ein – so die HSG weiter – ganz besonderes gegen den hoch gehandelten VfL Potsdam, die Talentschmiede des Erstligisten Füchse Berlin – trainiert von einer der erfolgreichsten und schillerndsten Persönlichkeiten, die der Handball zu bieten hat: Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning, ehemaliger Vizepräsident des DHB.

Das erste Spiel wird nicht nur deshalb ein ganz besonderes. Nur zweimal wird es in dieser Saison vorkommen, dass der Gegner einen jüngeren Kader als die Gelb-Blauen ins Rennen schickt. Am Samstag ist dies der Fall.

Potsdam trifft in Konstanz als jüngstes Team der 2. Bundesliga auf das drittjüngste (23,31 Jahre im Schnitt). Das Alter spielt angesichts der herausragenden individuellen Qualität bei Potsdam jedoch keine Rolle.

Ohne eine einzige Niederlage stieg der VfL am Ende der vergangenen Saison auf und machte in den ersten beiden Pflichtspielen direkt so weiter. Essen wurde im DHB-Pokal raus gekegelt (32:27) und zum Saisonauftakt vor 500 Fans Aufstiegsanwärter Bietigheim mit 27:23 bezwungen.

Es ist, was den Handballsport betrifft, euro­paweit einmalig, was Bob Hanning in und um Berlin herum aufgebaut hat. Die Füchse Berlin gehören zu den Topteams der 1. Bundesliga und Potsdam wird als „Farmteam“ ein Mitmischen an der Spitze der 2. Bundesliga zugetraut.

Die „offizielle“ Füchse-Reserve spielt in der 3. Liga und die im Handball-Internat ausgebildeten Jugendteams zählen in jeder Altersklasse zu den Top­-Mannschaften Deutschlands.

Im jungen Kader tummeln sich zahl­reiche Jugend- und Junioren-Nationalspieler. Talente, die parallel bei den Füchsen trainieren und sich erste Sporen in der stärksten Liga der Welt verdienen – plus einige erfahrene Recken aus ganz Europa.

Hierunter fällt der ehemalige slowenische Nationaltorhüter Blaz Voncina (39), der neu verpflichtete Schwede Emil Hansson sowie der estnische Nationalspieler Karl Roosna. Auf der anderen Seite: Die HSG Konstanz mit ihren Möglichkeiten, aber ebenfalls intensiver und erfolgreicher Jugendarbeit, die Jahr für Jahr Früchte trägt.

Mit einem eigenen Stil. Begeisternd, mutig, wertschätzend. Das seien die Attribute, die Headcoach Jörg Lützelberger jeden Tag vorlebt. Mit begeisterndem und mutigem Handball möchte er mit der HSG auch in der 2. Bundesliga frech sein und für Furore sorgen. Dabei ist es allerdings der „Umgang, den wir miteinander pflegen“, den er besonders schätzt.

In der Mannschaft, im Umfeld, in der Beziehung zu Fans, Helfern und Partnern. Bei der HSG sind sie ein verschworener Haufen, einer ohne große Namen, ohne viel Erfahrung, dafür mit ganz viel Herz, Leidenschaft und Zusammenhalt. Könnte also spannend werden.