Die HSG-Handballer lassen auch gegen die „Junglöwen“ nichts anbrennen

Konstanz – Auch im letzten Heimspiel der normalen Punkterunde ist die HSG Konstanz souverän aufgetreten . Der Meister schlug die Talente der Rhein-Neckar Löwen mit 36:22 (19:10) und hat nun nur noch das letzte Auswärtsspiel am 18. Mai bei der SG Pforzheim-Eutingen vor sich.

Dann geht es – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – in die Halbfinal-Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga gegen die HSG Krefeld. Stil hatte der Auftritt der Rhein-Neckar gleich in mehreren Facetten. Die schönsten Treffer gingen eindeutig auf das Konto der Gäste, unter anderem per Doppel-Kempa.

Aber auch die schöne Geste, dass Löwen-Kapitän Maximilian Kessler seinem Gegenüber Michel Stotz vor dem Anpfiff eine gelb-blau geschmückte Flasche Sekt überreichte, wurde von den über 1000 Zuschauern mit viel Applaus bedacht.

Sportlich hingegen hatten die Junglöwen – so die HSG weiter – nichts zu verschenken und blieben bis zum 6:5 (12.) auf Tuchfühlung. Dass der Abend beim Meister der 3. Liga Süd jedoch nicht einfach werden würde, war schon beim Blick auf deren Bank schnell ersichtlich.

Zwei Torhüter und neun Feldspieler hatte der nach zwei Jahren zum letzten Mal bei den Löwen an der Seitenlinie stehende Gästecoach Alexander Bossert zur Verfügung. Die machten zunächst frech und unbekümmert das Beste aus der Situation vor der stimmungsvollen Kulisse.

Und: Als sich die Konstanzer jedoch fingen und langsam zu ihrem Spiel fanden, wurde das für die Gäste letzte Saisonspiel zu einer deutlichen Angelegenheit. Aus einer erneut stabilen Deckung heraus, hinter der sich Konstantin Poltrum auf dem Posten zeigte, schaltete die HSG vor allem in Person von Christos Erifopoulos schnell um.

Heißt: Man fand immer wieder Top-Torjäger Lukas Köder auf der rechten Außenbahn. Zehn Treffer markierte der Linkshänder an diesem Abend. Nach 23 Minuten stellte er bereits auf 14:7. Jo Knipp erhöhte kurz vor der Pause schließlich auf 19:10.

„Wir haben in der ersten Halbzeit wenige Fehler eingebaut“, resümierte Jörg Lützelberger. „Nach der Pause waren es ein paar mehr Unkonzentriertheiten. Es gefällt mir natürlich nicht, wenn der Gegner in unserer eigenen Halle anfängt Kempa zu spielen.“

Und weiter: „Wenn wir voll konzentriert sind, können wir das verteidigen. Dennoch ein guter Heim-Abschluss unserer Grundsaison.“ Gleich dreimal setzten die Gäste ein solches Highlight in die Konstanzer Maschen.

Aber an der klaren Kräfteverteilung änderte sich aber auch in Durchgang zwei nichts. Niklas Ingenpaß wurde hier zunächst hervorragend am Kreis in Szene gesetzt und erhöhte auf 24:13. Auf Löwen-Seite trug sich der ehemalige Konstanzer Jugendspieler Philipp Kunde dreimal in die Torschützenliste ein.

Umgekehrt trafen die ehemaligen Löwen Veit Schlafmann und Jo Knipp je zweimal gegen ihre alten Kollegen. Im Gefühl des sicheren Sieges ließen Konzentration und Fokus bei den „Gelb-Blauen“ in der einen oder anderen Szene verständlicherweise etwas nach.

Möglicherweise auch angesichts der hohen Belastung in der Trainingswoche. „Die Jungs haben gut gearbeitet“, so der HSG-Coach, „ich habe in dieser Woche etwas mehr Input gegeben. Ein paar Spieler waren vielleicht auch etwas müde. Aber das ist für den jetzigen Zeitpunkt auch gut und passend für uns“.

Bevor sich die HSG-Akteure drei freie Tage verdient hatten, durfte Mathieu Fenyö nach viermonatiger Verletzungspause nach der Wettkampfrückkehr vor einer Woche in der U21 auch in der 3. Liga wieder zurück auf das Spielfeld.

Eer demonstrierte auf Anhieb mit zwei Treffern und seinen Eins-gegen-Eins-Aktionen, dass er seiner Mannschaft noch wertvolle Möglichkeiten in den entscheidenden Duellen bringen kann. Lützelberger konnte die Spielzeiten wieder großzügig auf alle Spieler im Aufgebot verteilen.

Nach einem 3:0-Lauf in der 46. Spielminute gelang durch Aron Czako das 31:17 – und damit früh die letztendliche 14-Tore-Differenz. „Ein bisschen Zeit ist nun noch für uns im Mai“, richtete sich der Blick von Lützelberger zunächst auf das letzte Rundenspiel am 18. Mai in Pforzheim.

Zeit, die jeder Spieler nun in jeder Trainingseinheit gut nutzen müsse, „die Form zu halten, sich in Form zu bringen und noch ein, zwei Prozente draufzupacken, an den Details zu arbeiten“, so der 38-Jährige.

Ab 10. Mai werden unter www.hsgkonstanz.de/tickets die Tickets für das Rückspiel der Halbfinal-Playoffs um den Aufstieg in die 2. Bundesliga erhältlich sein. Nach dem Hinspiel am 30. Mai in Krefeld fällt hier am 2. Juni um 17 Uhr in der „Schänzle-Hölle“ die Entscheidung.