Die HSG kann den Favoriten zumindest etwas ärgern

Konstanz – Für den Dessau-Roßlauer HV hat der letztlich ungefährdete 32:26 (15:12)-Auswärtssieg bei der HSG Konstanz zwei „Big Points“ im Rennen um den Aufstieg in die 1. Bundesliga bedeutet. Für die unterlegenen Konstanzer geht es zum Abschluss der nächsten Englischen Woche bereits am Samstag bei der HSG Nordhorn-Lingen weiter.

Wenngleich die Zeichen mit den Ausfällen von Gregor Thomann, Samuel Wendel, Joel Mauch und Janis Boieck sowie kurzfristig auch noch Linkshänder Joschua Braun alles andere als gut standen, so lieferten die Gastgeber dem Favoriten aus Sachsen-Anhalt von Beginn an einen großen Kampf.

Mit viel Einsatz und Laufbereitschaft versuchten sie – laut Vereinsmitteilung – die große Stärke des DRHV nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Und das Tempospiel, so gut wie möglich, zu unterbinden. Gerade im Rückzug eine Herkulesaufgabe, die die junge Mannschaft vom Bodensee allerdings ordentlich meisterte.

„Wir hatten schon gehörigen Respekt“, sagte später Gästetrainer Uwe Jungandreas, der bereits sechsmal mit seinen Mannschaften einen Aufstieg realisieren konnte. „Wir wissen, dass Konstanz immer ein heißes Pflaster ist. Auch die Spielwiese der Mannschaft ist dazu angetan, dass man Respekt hat.“

Und weiter: „Sowohl von der kämpferischen Seite als auch spielerisch ist einiges da bei Konstanz. Gerade was die Beweglichkeit und Variabilität anbelangt.“ Während es in der Defensive ordentlich lief für die „Gelb-Blauen“, so hatten sie in der Offensive gegen die sehr bewegliche Deckung der Dessauer so ihre Probleme nach einer guten Anfangsphase.

Nach zehn Minuten markierte David Knezevic mit einem schönen Hammer den 4:4-Ausgleich. n der Folge bekam Dessau – so die HSG weiter – immer mehr Oberwasser und Kontrolle. Ein 4:0-Lauf brachte die Gäste erstmals deutlich mit vier Treffern in Front, ehe der HSG ebenfalls ein paar Ballgewinne und leichte Tempotore gelangen.

Lukas Köder nutze dies zum Anschluss (11:13) kurz vor der Pause. „Ich bin zufrieden, wie wir in der ersten Halbzeit unser Tor verteidigt haben“, fand Jörg Lützelberger. Für den HSG-Coach war mit großem Einsatz, einer ordentlichen Deckung und besser werdendem Spiel in der Offensive „alles okay zur Halbzeit“.

Direkt nach dem Seitenwechsel stellten Lukas Köder und Christos Erifopoulos direkt den Anschluss zum 14:15 her. Nach dem gelungenen Start in die zweite Hälfte schnupperte die HSG wieder am Ausgleich und der Chance zur Überraschung.

Doch immer dann, wenn Dessau gefordert wurde, antworte es im Stile einer Spitzenmannschaft. Allen voran der starke Spielmacher Vincent Sohmann wusste in diesen Phasen genau, auf was es ankam. Er glänzte selbst als wieselflinker Torschütze.

Und er habe das Tempo geschickt variiert und hatte große Übersicht sowie die richtigen Ideen für seine Mitspieler. Konstanz hatte dennoch mehrmals die Chance zur Überraschung oder zumindest einem besseren Ergebnis und einer heißen Schlussphase.

„Dreimal machen wir den Sack schon zu und dreimal lassen wir den Gegner wieder herankommen“, bemängelte Jungandreas. Sein Gegenüber Jörg Lützelberger konnte sich über den Einsatz seiner Mannschaft freuen, die sich nach dem 16:22 wieder auf 21:24 herangekämpft hatte. Doch am Ende gewann das Spitzenteam mit sechs Treffern Differenz.

Viel Zeit zum Wunden lecken und zur Regeneration bleibt der HSG nicht. Nach nur einem Tag Pause nach dem Spieltag steht schon am Freitag die zweite weite Auswärtsfahrt in dieser Woche zur HSG Nordhorn-Lingen bevor. Dort bekommt sie es am Samstag mit dem nächsten Topteam zu tun.

HSG Konstanz:

Moritz Ebert (9 Paraden), Leon Grabenstein (beide Tor); Michel Stotz (2), Fynn Osann, Aron Czako (2), Luis Foege (3), Lars Michelberger (1), Christos Erifopoulos (1), Jens Koester (1), Gianluca Herbel, Jo Knipp (1), Fynn Beckmann (2), Niklas Ingenpaß (1), Lukas Köder (6/2), David Knezevic (6), Sebastian Hutecek.