Ein vergleichsweise enttäuschender Auftritt der HSG-Handballer

Konstanz – Viel vorgenommen ht sich die HSG Konstanz beim mit einem großen Rahmenprogramm versehenen SÜDKURIER-Spieltag gegen den SV Salamander Kornwestheim. Umso größer war die Enttäuschung nach einem ganz schwachen Auftritt und der 33:37 (20:18)-Heimniederlage.

Große Leere war es, die sich – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – am Schluss überwiegend breitmachte. Viele leere Augen und Gesichter konnte man unter den Spielern der HSG Konstanz ausmachen, nachdem in den 60 Minuten zuvor kaum ein Konstanzer Normalform erreicht hatte.

Allerdings hatte die HSG nach dem schnellen 0:2-Rückstand zunächst mit 7:4 durch Aron Czako in Führung gehen können, Fynn Beckmann erhöhte gar auf 12:8. 62 Sekunden vor Schluss der ersten Halbzeit schien zumindest beim Blick auf die Anzeigetafel alles in Ordnung zu sein.

Der gewohnt zuverlässige Lukas Köder hatte – so die HSG weiter – gerade auf 20:16 gestellt, als die Gastgeber mit einer von vielen überhasteten Aktionen den vermeintlich komfortablen Vorsprung noch vor der Pause etwas aus den Händen gaben.

Der agile Kornwestheimer Spielmacher Jan Reusch setzte sich gegen eine oft den einen Schritt zu späte HSG-Deckung durch, Konstanz gab den Ball durch einen Fehlpass ohne Not wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene nochmals ab – und die selbsternannten „Lurchis“ aus Kornwestheim verkürzten mit der Sirene noch auf 20:18.

Mit nur noch zwei statt möglichen vier Toren Vorteil ging es damit in die Halbzeit. Genauso ging es jedoch nach dem Seitenwechsel weiter. Konstanz bekam die Lücken nicht geschlossen, hatte eine viel zu hohe Fehlerzahl im Angriff und zudem oft Defizite im Rückzug.

Keine guten Voraussetzungen gegen einen Gegner, bei dem nach jahrelanger fast identischer Aufstellung fast jedes Rädchen perfekt ineinandergreift. Gerade ihre größte Stärke im Tempospiel konnten die Gäste aufgrund der Konstanzer Steilvorlagen und vielen Ballverluste zu vielen einfachen, schnellen Toren nutzen.

Nur 65 Sekunden waren in der zweiten Hälfte gespielt, da stand es nach einem Doppelschlag des SVK plötzlich 20:20. Das Vier-Tore-Polster hatte die HSG innerhalb von nur –halbzeitübergreifend – 79 Sekunden leichtfertig aus der Hand gegeben.

Tom Göres verhinderte mit einigen starken Paraden zunächst noch Schlimmeres, doch spätestens von da an spielten auch die Nerven auf Konstanzer Seite mit. Nervös wirkten die „Gelb-Blauen“ nun, verkrampften teilweise komplett, wodurch in einer recht zerfahrenen Partie viel Stückwerk blieb.

Auf der Gegenseite freute sich Gästetrainer Dr. Alexander Schurr über eine starke kämpferische Vorstellung seiner Mannschaft, die früh im Spiel ihren Top-Torschützen Felix Kazmeier verletzungsbedingt verlor.

Michel Stotz brachte die HSG zwar noch einmal mit 26:25 in Front, danach gingen die Kornwestheimer vorneweg und zeigten sich eiskalt bei Konstanzer Unzulänglichkeiten. Marvin Fügel erhöhte rund zehn Minuten vor Schluss auf 32:28 für seine Farben.

„Es muss alles gut laufen, wenn man so ein Spiel gewinnen möchte“, bilanzierte Schurr. „Wir haben heute ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht und am Ende vielleicht auch das nötige Spielglück auf unserer Seite gehabt.“

Weiter geht es für die HSG Konstanz am Sonntag, 17 Uhr, erneut in eigener Halle. Dann kommt der Tabellenzweite SG Pforzheim/Eutingen in die „Schänzle-Hölle“. Tickets sind im Vorverkauf mit 1,50 Euro Ermäßigung unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.