
Konstanz – Die HSG Konstanz hat ohne ein Rückraum-Quintett auskommen müssen, lieferte dem TuS N-Lübbecke aber bis in die Schlussminute einen heißen Kampf im Zweitliga-Duell.
Am Ende war aber alles wie so oft: Die HSG verlor – laut Vereinsmitteilung – unglücklich und knapp mit 28:31 (13:16). Lübbecke nahm im Kampf um den Klassenerhalt zwei echte „Big Points“ mit nach Ostwestfalen.
Nach 51 Minuten schien alles entschieden. Lübbecke der verdiente Sieger, Konstanz erneut ohne Chance. Doch Trainer Vitor Baricelli hatte noch eine Idee.
Mit dem siebten Feldspieler räumten die dezimierten Gastgeber das Feld – so die HSG weiter – noch einmal von hinten auf.
Mit viel Mut, einer über die gesamte Spielzeit beeindruckenden kämpferischen Leistung und dem Zug zum Tor, der insbesondere in der Phase nach dem 17:17 durch Luca Schwormstede fehlte, ließen die „Gelb-Blauen“ die Gäste mächtig schwitzen.
Sven Iberl, einer von vier U21-Spielern, die in das Aufgebot gerückt waren, verkürzte zwei Minuten vor Schluss auf 27:29. „Es gab die Momente, in denen mehr drin war. Das war einer davon“, schmerzte nicht nur Baricelli, dass ein freier Konter nicht genutzt werden konnte.
Der Anschlusstreffer hätte die Partie noch einmal völlig unerwartet kippen lassen können. So setzte Sven Wesseling mit dem 30. Treffer die Entscheidung ins Konstanzer Netz:
Und das mit einem direkten Freiwurf in der letzten Aktion vor dem angedrohten passiven Spiel. Die gute, leidenschaftliche Abwehrarbeit der HSG zuvor bis kurz vors Zeitspiel des Gegners – wieder einmal vergebens.
„Wir haben in den ersten 20 Minuten sehr gut gespielt“, lobte der HSG-Coach, „danach hat uns etwas die Kraft und Geduld gefehlt. Wir haben angefangen zu schnell zu werfen und Lübbecke konnte in das Tempospiel gehen.“
Am Ende blieben nur die Komplimente des Gegners und der eigenen Fans. „Wenn du mehr als fünf Minuten in dieser Liga klein Tor machst, gewinnst du klein Spiel“, trauerte Baricelli der verpassten Chance nach.
„Dennoch bin ich stolz auf die Mannschaft, auf das, was wir geleistet haben“, betonte der 28-jährige Brasilianer. „Wir holen gerade das Beste heraus, was unter diesen Vorzeichen möglich ist. Was Nikita, Michel und Luca im Innenblock leisten, ist Wahnsinn.“
Jetzt würde man im Lager der HSG auf eine zumindest kleine Entspannung der schwierigen Personalsituation hoffen.
Schon am Freitag darf die HSG Konstanz erneut in eigener Halle den nächsten Anlauf nehmen. Dann ist der Traditionsverein TV Großwallstadt ab 19.30 Uhr zu Gast in der Schänzle-Sporthalle.
HSG Konstanz:
Konstantin Poltrum (5 Paraden), Tom Göres (1 Parade); Michel Stotz (1), Aron Czako (1), Sven Iberl (4), Christos Erifopoulos (2), Luca Schwormstede (5), Alexander Leindl (8), Xeno Müller, Maxim Pliuto, Nikita Pliuto (4), Tim Enninghorst, Jonas Hadlich, Lukas Köder (1), Veit Schlafmann (2).