Die „Hühner vom Bodensee“ müssen Stärke des Gegners anerkennen

Bad Langensalza – Im ersten Relegationsspiel zum Klassenerhalt in der 3. Bundesliga-Süd traf der SV Allensbach auf den Thüringer HC II.Und: Die „Hühner vom Bodensee“ reisten mit einer Niederlage zurück gen Süden.

Zur einzigen Partie der drei Relegationsspiele, die auswärts stattfindet, traten die Allensbacherinnen die mehrstündige Fahrt nach Bad Langensalza an.

Dass es die erwartet schwere Partie werden würde, kündigte – laut Allensbacher Vereinsmitteilung – bereits der Trainer des Bundesligateams, Herbert Müller, am Vorabend an, als er den Einsatz von Spielerinnen der Damen I als Grund für die Fans aufführte, die „Zweite“ zu unterstützen.

Um 16 Uhr wurde das Aufeinandertreffen angepfiffen. Die Allensbacherinnen hatten zunächst Schwierigkeiten, Mittel gegen die agile Abwehr der Thüringerinnen zu finden.

Im linken Rückraum zeigte sich die österreichische Nationalspielerin, Johanna Reichert, torgefährlich, die beim Bundesligateam des THC gegen Bad Wildungen am Samstagabend auch schon in der Start-Sieben stand.

Auf der Mitteposition wirbelte – so der SVA weiter – die norwegische Internationale Madeleine Hilby und im rechten Rückraum lief erneut die eigentliche Trainerin Lydia Jakubisova auf, die ebenfalls lange Jahre für die erste Mannschaft spielte.

Sie war es auch, die mit ihren elf Toren gegen Hannover-Badenstedt im letzten Hauptrundenspiel ihre Farben überhaupt auf Platz acht geworfen hatte. Ihren Platz auf der Bank nahm der Co-Trainer der Damen I, Helfried Müller, ein.

Bis zur 5. Spielminute lagen die „Gelb-Blauen“ mit 0:3 zurück. Zunächst waren die Allensbacherinnen noch etwas unsicher im Abschluss und mussten einige Ballverluste verbuchen, bis man sich dann nach mehreren Angriffen ebenfalls über das erste Tor freuen konnte.

Im Folgenden gelang es dem SVA, die Thüringerinnen wieder einzuholen und den Ausgleich von 4:4 zu erzielen. Hierzu trug auch ein starker Rückhalt von Joelle Arno im Tor bei, der den Allensbacherinnen das schnelle Umschaltspiel ermöglichte.

Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte bekamen die „Hühner vom Bodensee“ die erfolgreichen Akteurinnen im gegnerischen Rückraum besser in den Griff und fanden immer mehr Mittel gegen die Defensive der Thüringerinnen. Mit einer knappen aber hart erarbeiteten Führung von 14:12 ging es in die Kabine.

Das Zwischenfazit in der Pause fiel positiv aus. So habe sich Teamchef Oliver Lebherz durchaus zufrieden mit dem Kampfeswillen seiner Mannschaft gezeigt. In der zweiten Halbzeit sollten die Mädels sowohl an die offensive als auch die defensive Leistung der ersten Hälfte anknüpfen.

Nach der Pause hatten die Allensbacherinnen jedoch Schwierigkeiten, zurück ins Spiel zu kommen. So bedingte eine doppelte Unterzahl, dass die Gastgeberinnen ihren Rückstand aufholen und den Ausgleich zum 14:14 schnell erzielen konnten.

Vor allem aus dem Rückraum hätte der Thüringer HC zu viele einfache Treffer erzielt, während die Allensbacherinnen – wie schon zu Beginn der Partie – ihre Mühe hatten, gegen die Defensive der Gegnerinnen, die nun mit einer Manndeckung gegen die treffsichere Katja Allgaier agierten, anzukommen.

Vor allem Greta Rinkeviciute und im weiteren Spielverlauf auch Rahel Müller konnten, den sich ergebenden Platz, nutzen. In der Defensive gegen die starke Rückraumachse der Thüringerinnen zeigte jedoch auch die Umstellung auf eine offensivere Abwehrvariante nicht die erhoffte Wirkung.

Im Folgenden setzte der Thüringer HC sich immer weiter ab, sodass man sich letztlich mit 27:34 geschlagen geben musste. Trotz des unglücklichen Spielausgangs bewertete Teamchef Oliver Lebherz die gezeigte Leistung als sehr gut.

„Die Mannschaft hat trotz des immer größer werdenden Rückstands gegen Ende nie aufgegeben und stets weitergekämpft. Darüber hinaus soll erwähnt sein, dass fünf aktuelle oder ehemalige Erstligaspielerinnen bei den Gegnerinnen zum Einsatz gekommen waren, die insgesamt 26 der 33 Tore geworfen hatten.“

Im Hinblick auf die kommenden beiden Spiele gegen den TB Wülfrath und den VfL Stade sei die Mannschaft zuversichtlich, wenn sie an die gezeigten Leistungen in den vergangenen Partien anknüpft.

Vor heimischer Kulisse möchten die Mädels den Klassenerhalt in der 3. Liga sichern. Am Sonntag, 23. April, trifft der SV Allensbach am Riesenberg ab 16 Uhr auf den TB Wülfrath aus der Staffel West und hofft dabei auf zahlreiche Unterstützung.

SV Allensbach I:

Arno (1), Petrovic (Tor); Lang, Müller (4), Hoefs (1), Goudarzi, Teixeira da Silva (1), Walz, Maier (1), Epple (5/3), Rinkeviciute (6), Strlek (2), Allgaier (6).