Die Vorfreude auf den Test in Schaffhausen ist groß bei der HSG

Konstanz – Positiv gestimmt zeigt sich derzeit Jörg Lützelberger. Der Headcoach der HSG Konstanz kann zufrieden mit der Entwicklung in den ersten Wochen der Vorbereitung sein. Nach drei ordentlichen bis guten Auftritten in den Testspielen – zuletzt beim 38:31 gegen Willstätt und 28:32 gegen Zweitligist Bietigheim – wartet nun die, laut Vereinsmitteilung, wohl anspruchsvollste Herausforderung auf die HSG.

Am Donnerstag, 18 Uhr, darf sich die HSG in der BBC-Arena Schaffhausen mit den Kadetten messen, dem aktuellen Schweizer Meister, der vergangene Saison erst im Viertelfinale der EHF European League denkbar knapp am späteren Sieger Füchse Berlin gescheitert war. Die Spielfreude bei der jungen Mannschaft der „Gelb-Blauen“ ist bereits wieder groß. Vor allem gegen Bietigheim konnte sich Lützelberger zusammen mit seinem Co-Trainer Vitor Baricelli über äußerst positive und starke Vorstellungen der Neuzugänge freuen.

Besonders hervorzuheben war – so die HSG – der starke Auftritt von Youngster Mathieu Fenyö, der erst vor wenigen Tagen 19 Jahre jung geworden war. Seine Qualität im Eins-gegen-Eins bereicherte das Spiel der HSG Konstanz. „Seine Bereitschaft, in die Tiefe zu gehen und immer wieder erfolgreich die Lücke zu finden tut uns gut“, lobt Lützelberger und bremst zugleich. Schließlich müsse man diese Leistungen konstant abrufen können.

„Dass unsere Neuzugänge über Qualität verfügen, war uns bewusst. Deshalb haben wir sie geholt“, schmunzelt der 38-Jährige. Zu erwarten war die schnelle Integration und Leistung auf hohem Niveau in der Form aber eher schon bei Tom Göres und Felix Sproß als erfahrene Stützen. Dass aber auch Fenyö zu einem sehr frühen Zeitpunkt derart weiterhelfen kann, ist für ihn schon ein Statement seines Nachwuchstalentes.

Dafür, dass „Mati mit solchen Leistungen in der ersten Mannschaft spielen und nicht den Umweg über die U23 gehen wird. Das freut uns sehr. Er hat die Chance, dieses Level zu bestätigen. Ich traue ihm zu, dass er damit den Schritt über die U23 auslässt.“ Allerdings gab es den Wermutstropfen der Verletzung von Fynn Beckmann gegen Bietigheim, sodass gegen die Kadetten Schaffhausen erneut eine ganze Reihe an Akteuren voraussichtlich nicht zum Einsatz kommen können wird.

Umso wichtiger werde daher sein, dass sich die im Training erarbeiteten Themen in Abwehr und Angriff weiter einspielen und präziser werden. „Die Jungs machen das sehr konzentriert und fokussiert“, lobt Lützelberger nach dem letzten Auftritt gegen einen „guten, eingespielten Gegner“, bei dem das Eins-gegen-Eins-Verhalten und die Helferbewegungen schon ordentlich aussahen. Dennoch sieht er weitere Entwicklungspotenziale.

Die Kadetten Schaffhausen, vorige Saison unter den „Top Acht“ der EHF European League und nach gewonnenem Hinspiel gegen den späteren Sieger Füchse Berlin nur aufgrund zweier Tore im Viertelfinale ausgeschieden, gelten auch in dieser Spielzeit mit dem neuen Trainer Hrvoje Horvat – ehemaliger kroatischer Nationaltrainer – als Topfavorit für die Verteidigung des Schweitzer Meistertitels und zu den Schwergewichten auf europäischer Ebene.

„Es ist geil“, erzählt der HSG-Coach, „dass wir es uns erarbeitet haben, auch für solche Gegner für einen sportlichen Vergleich attraktiv zu sein. Für uns ist das eine tolle Möglichkeit.“ So etwa auch für Fenyö, der in der vergangenen Saison noch A-Jugend-Bundesliga gespielt hatte und es nun mit europäischer Spitzenklasse wie Welt- und Europameister Joan Cañellas zu tun bekommt. Im vergangenen Sommer hatte die HSG sehr gut mithalten können und nach einem Duell auf Augenhöhe gegen die Kadetten nur knapp mit 32:33 das Nachsehen gehabt.