Die HSG-Handballer schaffen den Sprung ins Relegationsfinale

Konstanz – Finale! Die HSG Konstanz hat sich vor atemberaubender Atmosphäre in der ausverkauften „Schänzle-Hölle“ mit 32:30 (15:13) gegen die HSG Krefeld durchgesetzt.

Jetzt trifft man – nach dem 22:22 im Hinspiel – erneut im Playoff-Modus in Hin- und Rückspiel am Sonntag (17 Uhr) auswärts und am darauffolgenden Sonntag, 16. Juni (17 Uhr), in eigener Halle im entscheidenden Rückspiel auf Eintracht Hildesheim.

„Mega Spiel, mega Atmosphäre“, erklärte Jörg Lützelberger – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – nach einem packenden Duell gegen die HSG Krefeld und fügte an: „Eine unglaublich schöne Erinnerung, die ich mir in meinen Rucksack packe und die mir keiner mehr nehmen kann.“

Bereits beim Einlauf seiner Mannschaft herrschte – so die HSG weiter – Gänsehaut-Stimmung mit einem gelb-blauen Fahnenmeer auf der Tribüne. Angetrieben von der beeindruckenden Kulisse legte die gastgebende HSG einen Traumstart aufs Parkett.

Sie führte nach dem Treffer von Christos Erifopoulos in der elften Minute bereits mit 7:2. Gästetrainer Mark Schmetz zog die Notbremse und bat zur Auszeit. Wieder war es Konstantin Poltrum, der wie schon im Hinspiel (22:22) die Krefelder Werfer reihenweise mit spektakulären Paraden zur Verzweiflung trieb.

Vorne traf Linksaußen Samuel Wendel traumwandlerisch sicher aus allen Positionen und kam am Ende auf sieben Treffer bei sieben Versuchen. Erifopoulos legte direkt nach der Krefelder Auszeit noch nach zum 8:2.

Danach kamen die Gäste vom Niederrhein allerdings besser in die Partie und schlossen durch einen 3:0-Lauf wieder etwas auf. Vor allem das Spiel an den Kreis setzten sie immer wieder als gefährliche Waffe ein.

Die Einwechslung von Sven Bartmann brachte auf der Torhüterposition nun ebenfalls einige Paraden. So entwickelte sich nun ein höchst intensiver Schlagabtausch, in dem die Gäste kurz vor der Pause auf 13:15 verkürzen konnten.

Für Konstanz tat sich zudem die zusätzliche Hypothek der zweiten Zeitstrafe für Niklas Ingenpaß auf, der zusammen mit Michel Stotz wieder Schwerstarbeit im Innenblock verrichtete. Im zweiten Durchgang entwickelte sich eine wilde Achterbanfahrt mit zahlreichen Aufs und Abs für die beiden Teams.

Direkt nach dem Seitenwechsel verkürzte Krefeld den Rückstand auf nur noch ein Tor, Konstanz stellte mit einem 3:0-Lauf sofort wieder auf 20:16. Der Ausgleich sollte zwar nie fallen, spannend blieb es aber dennoch bis zum Schluss, weil die HSG aus Nordrhein-Westfalen nie lockerließ.

Sie war es, die immer an ihre Chance glaubte. So schien Konstanz nach dem 30:25 knapp sieben Minuten vor Schluss schon mit einem Bein im Finale – musste aber dennoch noch einmal zittern. Der 19-Jährige Mathieu Fenyö bewahrte jedoch Ruhe.

Er tankte sich zum 31:28 durch, während im HSG-Tor Janis Boieck mit starken Paraden in Serie die Führung festhielt und schließlich in den letzten Minuten zum Matchwinner avancierte, nachdem zuvor Konstantin Poltrum selbst das Zeichen für den Wechsel gegeben hatte.

Für den HSG-Coach ein Beleg dafür, wie sehr jeder Einzelne völlig uneigennützig alles dem Teamerfolg unterordnet. „Wir sind alles nur Menschen“, sagte Lützelberger später und nahm Bezug auf seinen Keeper.

„Was Janis heute gemacht hat, während seine Frau gerade höchstschwanger ist und der Termin schon Anfang der Woche war, heute hier mal eben 20 Minuten ins Tor zu gehen und so zu spielen ist unglaublich bemerkenswert.“

Für den 38-Jährigen spreche das für die Charaktere in der Mannschaft, „da kannst du jeden Tag einen anderen herauspicken. Ich bin stolz, mit diesen Jungs, dieser Halle, diesen Fans und diesem Verein spielen zu dürfen“.

Damit geht die Reise für die HSG Konstanz noch zwei Wochen weiter. Nach dem Gesamtsieg über Krefeld trifft die HSG Konstanz erneut in Hin- und Rückspiel auf den Ex-Erstligisten Eintracht Hildesheim.

Das Hinspiel findet am Sonntag, 9. Juni, um 17 Uhr in Hildesheim statt. Am Sonntag, 16. Juni, um 17 Uhr, steigt das entscheidende Final-Rückspiel in der Schänzle-Hölle. Der Sieger steigt in die 2. Bundesliga auf.