Konstanz – Nach packenden Duellen auf höchstem Niveau in den vergangenen Jahren kommt es am Samstag, 20 Uhr, in der „Schänzle-Hölle“ erneut zum Klassiker und Topspiel der HSG Konstanz gegen den VfL Pfullingen.
Tickets sind über www.hsgkonstanz.de/tickets 1,50 Euro vergünstigt gegenüber der Abendkasse erhältlich. Der VfL ist nach zwei Vizemeisterschaften und Teilnahme an der Aufstiegsrunde sowie Platz drei in der letzten Saison nach einem kleinen Tief wieder voll auf Kurs.
Nach überraschenden, aber erklärbaren Heimniederlagen gegen Aufsteiger München, die Reserve des HC Erlangen und beim HBW Balingen-Weilstetten II ist der VfL – laut Kinstanzer Vereinsmitteilung – pünktlich zum Duell in der „Schänzle-Hölle“ wiedererstarkt.
Pfullingen sei dabei ein gutes Beispiel dafür, wie sehr ein paar verletzungsbedingte Ausfälle ein gut funktionierendes Gefüge komplett aus dem Tritt bringen kann. Nach der Heimniederlage gegen Erlangen, hatte der neue Trainer Florian Möck die Alarmglocken schrillen lassen und aufgrund der sehr hohen Leistungsdichte in der 3. Liga Süd gesagt: „Wir stecken jetzt voll im Abstiegskampf“.
Vor allem Leistungsträger Niklas Roth wurde – so die HSG weiter – schmerzlich vermisst. Seit dessen Rückkehr ging es jedoch steil bergauf. Oppenweiler-Backnang wurde nach einem Punktgewinn in Würzburg mit Ex-Trainer Daniel Brack, der Pfullingen für den „Traum 2. Bundesliga“ verlassen hatte, bezwungen.
Und zuletzt besiegte man in einer wahren Abwehrschlacht mit nur 19 Gegentoren die Rhein-Neckar Löwen II. Vom Topteam, zum Abstiegskampf und wieder zurück zum Topteam. Die verletzungsdingten Rückschläge hatten den VfL zuletzt hart getroffen.
Ähnlich schlimm sei es, was die Anzahl und Dauer der Ausfälle angeht, auch der HSG Konstanz ergangen. Inzwischen schon seit Monaten und seit dem ersten Spiel müssen Jörg Lützelberger und Vitor Baricelli angesichts von stets sechs bis acht Ausfällen immer wieder improvisieren.
Außerdem musste man die Aufstellung verändern – auf Kosten eingespielter Abläufe und gewachsener Strukturen. Dafür zog sich die HSG mehr als achtbar aus der Affäre und konnte – mit Ausnahme des letzten Heimspiels gegen Leutershausen – die vielen personellen Rückschläge durch ein gutes Kollektiv, kluge Ideen, viel Willen und Einsatz kompensieren.
Genauso müsse es gegen Pfullingen wieder sein, schließlich werden der HSG Konstanz erneut sieben Spieler verletzt oder krank fehlen – eine ganze Handball-Mannschaft. „In solchen Situationen müssen sich neue Mechanismen finden und es verändern sich stets Prozesse, mit neuen Lösungen und anderen Akteuren, die Verantwortung übernehmen“, erklärt Lützelberger.
Davon unbeeindruckt konnte der HSG-Coach sich über eine hohe Intensität der verfügbaren Kräfte im Training freuen. „Wir haben weniger gesprochen, mehr trainiert“, erklärt der EHF-Mastercoach und fügt an: „Ich habe Wut im Bauch, die sich nicht wegtrainieren lässt.“
Und weiter: „Die nehme ich selbst mit in das Spiel, bei den Spielern wird das ähnlich sein. Gegen diesen Gegner ist das nicht verkehrt.“ Mal schauen, ob sich diese „Wut“ aus HSG-Sicht in positive Energie umwandeln lässt, die für Zählbares sorgt.