Die HSG-Handballer machen aus ihrer Euphorie kein Geheimnis

Konstanz – Seit der Saison 2015 / 2016 ist die HSG Konstanz immer unter den Top 40 der besten Handballclubs der Bundesrepublik gelandet. Entweder als Meister der 3. Liga und zugleich – ob durch Aufstiegsrunde oder Playoffs – Aufsteiger in die 2. Handball-Bundesliga.

Oder aber als Zweitligist. Groß sind – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – die Euphorie und Vorfreude auf die nun insgesamt neunte Spielzeit im Bundesliga-Unterhaus, die am Sonntag (17 Uhr) bei der HSG Nordhorn-Lingen beginnt.

Am 15. September (17 Uhr) empfängt die HSG die Eulen Ludwigshafen in der dann runderneuerten „Schänzle-Hölle“ zum ersten Heimspiel. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

Den Begriff „Fahrstuhlmannschaft“ sehen sie am Bodensee nach dem vierten Zweitliga-Aufstieg – so die HSG weiter – etwas differenzierter. Nach jedem Abstieg kamen die „Gelb-Blauen“ auf direktem Wege sofort wieder zurück unter die besten 36 Handballteams Deutschlands.

Ein Unterfangen, das aufgrund des knallharten Modus bei nur zwei Aufsteigern etlichen großen Traditionsclubs und ehemaligen Erstligisten seit Jahren nicht gelungen ist. Basis dafür sei einmal mehr die Hexenkessel-Atmosphäre in der vollbesetzten „Schänzle-Hölle“ gewesen.

Diese hatte insbesondere in den Playoffs als beindruckende gelb-blaue Wand oftmals den Unterschied ausgemacht. Seit Anfang Dezember 2023 konnte hier kein Team mehr gewinnen.

Die Heimstärke soll auch in Liga zwei ein wichtiger Faktor zum angestrebten Klassenerhalt werden. „Unsere Fans müssen uns fünf, sechs Extrapunkte bringen“, sagt Geschäftsführer André Melchert.

Zudem heißt es, „nicht der nette Aufsteiger zu sein. Wir wollen der unangenehme Aufsteiger sein, gegen den man alles geben muss.“ Mit dieser Unterstützung im Rücken soll als Verein der nächste Schritt gelingen, mit dem man sich in der 2. Bundesliga festigt.

Zumal der Zeitpunkt dafür perfekt scheint. Im Sommer wurde die „Schänzle-Hölle“ mit einem neuen fernsehtauglichen Handballboden ausgestattet, die Gastrobereiche und die Beschallungsanlage werden ebenso erneuert. Der rund zehn Millionen Euro teure Hallenanbau mit neuer Trainingshalle, Besprechungs- und Geschäftsräumen bietet mit der Inbetriebnahme in den nächsten Monaten ganz neue Vermarkungsmöglichkeiten.

Künftig wird ein großer VIP-Raum mit bester Sicht auf das Spielfeld hinter einer Glasfront neue Erlebnisse möglich machen. „Man muss sich stetig weiterentwickeln – und das tun wir“, so Melchert.

Sportlich scheint er eine interessante Mischung aus eigenen Talenten – sieben Spieler aus der eigenen U21 rücken in den erweiterten Bundesligakader auf – dem Gerüst des Aufstiegsteams sowie vier über höherklassige Erfahrungen verfügende externe Verstärkungen zusammengestellt zu haben.

Nikita Pliuto sammelte bei der HSG Wetzlar Erstligaerfahrung und stieg mit dem TuS Ferndorf ebenfalls in die 2. Bundesliga auf, Sören Fuhrmann wurde bei den Füchsen Berlin hervorragend ausgebildet, Luca Schwormstede war mit dem THW Kiel Deutscher Meister und zweimal Supercupsieger und der lettische Nationalspieler Raivis Gorbunovs zeigte sich bei seinen internationalen Stationen und Länderspielen äußerst treffsicher.

Melchert: „Wir haben eine junge Mannschaft, die unbedingt will. Die Ziele hat und dafür alles investiert.“ Geleitet wird sie vom jüngsten Trainer im deutschen Profihandball: EHF-Mastercoach Vitor Baricelli.

Dem 28-jährigen Brasilianer assistiert Daniel Eblen, der bis 2020 18 Jahre lang für die erste Mannschaft der HSG verantwortlich zeichnete. Was zusätzlich Mut machen dürfte: Bis auf einmal konnte die HSG stets mindestens zwei Teams hinter sich lassen.

Dies würde nun den Klassenerhalt bedeuten. In der 18 Teams umfassenden 2. Bundesliga steigen je zwei Teams auf und ab. Alle Spiele der 1. und 2. Bundesliga werden – nebst DHB-Pokal, Champions League und European League – auf Dyn übertragen.

In der 2. Bundesliga bieten die Übertragungen vier Kameraperspektiven und die Übertragung der Auszeiten via Tonangel. Im Jahresabo beträgt der monatliche Beitrag 11,50 Euro, im Monatsabo 14,50 Euro pro Monat.