Die HSG-Handballer freuen sich auf den Saisonauftakt bei Freunden

Konstanz – Nach einer langen, intensiven Vorbereitung fällt am Samstag, 20 Uhr, der Startschuss für die HSG Konstanz. Zum Saisonauftakt muss sich die HSG direkt bei einem Topteam der vergangenen Jahre, dem TSB Heilbronn-Horkheim, beweisen. Ein aus – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – vielerlei Gründen ganz besonderes Spiel, schließlich verbindet beide Fangruppen eine innige Freundschaft.

Das Spiel wird live auf www.hsgkonstanz.de/livestream übertragen. Eine Freundschaft, die – so die HSG weiter – einen kuriosen Beginn hat. Damals, in der Saison 2018/19, an deren Ende die Konstanzer in die 2. Bundesliga aufstiegen, sorgte das „Konfetti-Gate“ im Vorfeld des Spieles für Schlagzeilen. Konfetti wurde für die HSG-Fans strengstens verboten, extra eine Security-Firma bestellt und Taschenkontrollen durchgeführt – mögliche Konsequenzen könnten polizeiliche Maßnahmen sein, so hieß es.

Eine Episode, über die inzwischen alle nur schmunzeln könnten. Schließlich wurden die Konstanzer zum besagten Spiel, das am Ende mit 34:25 deutlich an Konstanz ging, schon vor der Halle von den Horkheimer Anhängern mit einem Banner und ganz viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft empfangen. Danach wurde zusammen eine große Handball-Party gefeiert und für die Rückfahrt gab’s von den TSB-Fans für die Konstanzer Freunde noch mit Liebe zubereitete Lunch-Pakete.

Seitdem sind immer wieder Horkheimer Fans zur Unterstützung der Konstanzer Freunde in der „Schänzle-Hölle“ zugegen und obwohl man sich im direkten Duell nun schon seit fast fünf Jahren nicht mehr begegnet ist, findet immer noch ein reger, herzlicher Austausch zwischen beiden Fanlagern statt. Riesengroße Vorfreude herrscht somit auf das Wiedersehen, zu dem ein großer Reisebus voller Konstanzer Schlachtenbummler reisen wird.

Dazu wird sich eine größere Gruppe aus dem „Lukas-Köder-Fanclub“, der aus der Region stammt, gesellen. Mindestens 80 HSG-Fans werden so für richtig Atmosphäre sorgen. „Darüber freuen wir uns sehr“, blickt Jörg Lützelberger voraus. „Das hilft uns und ist nochmal ein Pfund, das wir in die Waagschale werfen können. Oft haben wir schon erlebt, wie schnell dann Konstanzer Stimmung in fremden Hallen herrscht.“ Mit dem Wissen um diesen stimmungsvollen Saisonstart fühlt es sich für den Head Coach der HSG spätestens seit Montag „schon wieder nach Saison an.“

Somit gab es zuletzt keinen neuen Input mehr und nach den ersten drei Tagen mit hoher Belastung lag der Fokus auf der gezielten Vorbereitung für die schwere Aufgabe in der kleinen, engen Stauwehrhalle, in der in den vorigen Jahren viele Topmannschaften ins Straucheln kamen. Erst vor wenigen Wochen zum Beispiel gar das Zweitliga-Topteam Eulen Ludwigshafen, das mit einer 30:34 (14:20)-Niederlage auf die Heimreise geschickt wurde. Neben viel Tempo möchte der TSB „Härte wieder zum Markenzeichen machen“.

Trainer ist der ehemalige deutsche als auch rumänische Nationalspieler Dragoș Oprea, der unter anderem 13 Jahre für Frisch auf Göppingen und den THW Kiel in der 1. Bundesliga spielte. Ihm stehen erfahrene Recken wie der 30-jährige Kreisläufer Nico Reichert aber auch viele junge Talente zur Verfügung, die eine spannende Mischung ergeben. „Horkheim hat sich ganz gezielt verstärkt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie in dieser Saison zu den Topteams zählen“, erklärt Lützelberger nach eingehender Analyse des Gegners, der in Maximilian Bröhl einen physisch starken, sehr robust zu Werke gehenden Abwehrchef hinzugewonnen hat.

Angesichts des Ausfalls eines ganzen Quintetts an guten Spielern wie Fynn Beckmann, Janis Boieck, Konstantin Pauli, Samuel Wendel und Veit Schlafmann ist Lützelberger glücklich über die Entwicklung von Jens Koester und David Soos, die er vor allem mittelfristig als wertvoll einstuft. Auch Noah Frensel konnte in den vergangenen Wochen durch viele Trainingseinheiten mit der ersten Mannschaft einen Schritt nach vorne machen.

So habe sich „am Setup“, wie Lützelberger sagt, einiges im Vergleich zur vorigen Saison verändert. Nach einem Umbruch auf wichtigen Positionen findet zwar nach wie vor der Findungsprozess statt und die neue Abstimmung ist in der Entwicklung, „aber wir haben klare Vor- und Zielstellungen, was wir entwickeln wollen. Das wollen wir noch klarer aufzeigen.“ Schnell und intensiv möchte die HSG spielen. „Unser Spiel wird ein bisschen anders aussehen als in der letzten Saison. Es sind andere Dinge entstanden, wir haben Spieler mit anderen Stärken“, so der HSG-Coach.