Die „Blisshards“ deklassieren den kommenden Aufsteiger

Friedrichshafen – Mit gerade einmal elf Spielern, aber reichlich Motivation und einer großen Portion Selbstvertrauen, haben die „Blisshards“ der HSG Friedrichshafen-Fischbach in der Bezirksliga für eine Sensation gesorgt.

Mit sage und schreibe 15 Toren Unterschied schlug der Außenseiter vor den eigenen Fans den – laut Vereinsmitteilung – „haushohen Favoriten“ aus dem Nachbarland mit 36:21. Favorit deshalb, weil der HC Hohenems als Spitzenreiter nach Friedrichshafen gekommen war und quasi Meister ist.

Doch von der erwarteten spielerischen Klasse des Emser-Teams sah man bis auf ein kleines Zwischenhoch in Halbzeit eins zum 8:9-Zwischestand nicht viel, da bei der HSG FF – so der Verein weiter – alle Rädchen ineinandergriffen.

Heißt: Egal, was der Gegner mit taktischen Maßnahmen oder personellen Wechseln auch versuchte, klappte nicht – zu stark war die Häfler Abwehr und viel zu viele leichte Fehler erlaubte sich der Tabellenführer.

Dieser wurde vom zuvor im Einsatz gewesenen Damenteam von der Tribüne aus unterstützt, doch auch das brachte das Spitzenteam aus Österreich nicht in die Spur. 17:11 lag Friedrichshafen-Fischbach zur Pause in Führung.

Dass es nach dem Pausentee bei der Häfler Dominanz blieb, lag auch dran, dass die „Blisshards“ weiterhin eine stabile Defensivarbeit auf die Platte brachten und jeden noch so kleinen Fehler eiskalt bestraften.

Am Ende gewann die HSG auch in dieser Höhe verdient.Und nicht nur die Zuschauer in der Halle, sondern auch Interessierte am Liveticker auf der Verbandsseite dürften sich verwundert die Augen gerieben haben, dass es eben nicht das Team aus Vorarlberg war, das doppelt gepunktet hatte.

„Wir haben den Gegner die ganze Zeit unter Druck gesetzt und somit gar nicht erst ins Spiel kommen lassen. Wenn du eine solche Abwehr spielst, kannst du auch gegen den Tabellenführer so hoch gewinnen“, ordnete HSG-Coach Andreas Rohrbeck den fünften Sieg in Serie ein.

Zuvor hatte auch schon das Häfler Damenteam die Zähler für sich behalten. Doch bis es soweit war und ein 31:25-Erfolg auf der Anzeigetafel aufleuchtete, musste sich die Mannschaft von Trainer Alex Stehle mächtig strecken. Zu langsam war man zunächst auf den Beinen und in der Abwehr.

Aber: Was den Gastgberinnen aus Friedrichshafen-Fischbach in die Karten spielte, war eine Verletzung der bis dato besten Spielerin im HCH-Trikot, die nach einem Drittel der Partie nicht mehr weitermachen konnte.

Folgerichtig hatten den Gästen nach der Pause im Angriff die passenden Lösungen gefehlt und die Defensivarbeit der HSG-Damen klappte besser. Man holte den Rückstand auf, wendete das Blatt und kontrollierte das Spiel.

„Man sieht einfach, was in meiner Mannschaft steckt, wenn sie will. Es ist nicht das erste Mal, dass wir einen Rückstand aufgeholt haben. Das spricht für die gute Mentalität und gsunde Moral meiner Mädels“, sagte Alex Stehle.