Die Kadetten machen einen großen Schritt in Richtung Playoff-Halbfinale

Thun – Mit einer dominanten ersten Halbzeit, in der die Kadetten Schaffhausen lediglich sechs Gegentore hinnehmen mussten, hat der amtierende Schweizer Meister den Grundstein für den zweiten Erfolg gegen Wacker Thun gelegt.

Der 28:21 (15:6)-Auswärtssieg sicherte den „Orangen“ den ersten Matchball. Mit einem weiteren Erfolg am Samstag (18.15 Uhr) in der BBC Arena wäre der Halbfinal-Einzug gesichert.

Die Kadetten Schaffhausen scheinen – laut Vereinsmitteilung – im Playoff-Modus angekommen zu sein. Nach dem starken Auftritt beim ersten Sieg vor eigenem Publikum mit elf Toren Differenz starten sie auch im Berner Oberland bärenstark.

Mit einer kompakten Deckung, die Wacker Thun keinerlei Raum zur Entfaltung bot und Ron Delhees, Benjamin Meschke und Co. fast vollständig abmeldete, kontrollierten sie das Geschehen.

Torwart Kristian Pilipovic dankte die harte Deckungsleistung seiner Vordermänner auf seine Art: mit sehenswerten Paraden. Wie schon am Dienstagabend zeigte sich der Schlussmann in Topform.

64 Prozent der Würfe auf sein Tor hatte er abgewehrt, als er nach etwas mehr als 20 gespielten Minuten sogar selbst als Torschütze in Erscheinung trat.

10:4 leuchtete es nach dem Einschlag im Wacker-Tor – do die Kadetten weiter – von der Anzeigetafel. In den verbliebenen zehn Minuten bis zum Pausentee gelangen den Gastgebern nur noch zwei weitere Tore.

Insgesamt seien es sechs in den ersten 30 Minuten gewesen. „Wir haben“, lobte Kadetten-Trainer Hrvoje Horvat, „das Spiel von Anfang an kontrolliert. Die Defensive stand gut und Pipo hat fast alles gehalten.“

Thun rieb sich oft vergeblich auf und musste hart für kleinste Raumgewinne arbeiten. Dadurch kamen sowohl bei Mannschaft als auch den Zuschauern nicht die großen Emotionen auf, zu groß war der Druck der Munotstädter.

Ein Raunen ging durch die enge Lachenhalle, als Odinn Thor Rikhardsson mit einem herrlichen Backhand-Treffer aufwartete (7:3).

Als Wacker Thun in Abwesenheit ihres bei einem Trainerlizenz-Lehrgang weilenden Cheftrainers Remo Badertscher mit dem siebten Feldspieler sein Glück versuchte, traf Pilipovic in das verwaiste Wacker-Gehäuse.

In der zweiten Halbzeit wechselten die Gäste früh und viel durch, um die Belastung vor Spiel drei innerhalb von nur sechs Tagen so gut wie möglich zu verteilen – blieben aber dennoch souverän.

Rikhardsson erhöhte mit einem Doppelschlag direkt nach dem Seitenwechsel auf 17:6. Pilipovic traf erneut mit seinem zweiten Treffer zum 17:9 (37.).

Mit Anbruch der letzten Viertelstunde kam Thun etwas besser in die Partie und konnte in der Phase, als die Kadetten in der Deckung etwas nachließen, auf sieben Tore verkürzen. Mehr gelang jedoch nicht.

Stattdessen fügte sich Julien Meyer noch mit einem parierten Siebenmeter ein, ehe Pilipovic wie schon am Dienstag zum Best Player gewählt wurde. 47 Prozent Fangquote waren dafür eine starke Bewerbung.

„Wir sind zufrieden und fahren glücklich zurück nach Hause. Jetzt ist eine gute Regeneration wichtig“, erklärte Horvat abschließend.

Und er betonte: „Jetzt wollen wir am Samstag den Sack zumachen. Wichtig ist, dass alle gesund geblieben sind.“ Damit führen die Kadeten nun 2:0 in der Viertelfinal-Serie gegen Wacker Thun und haben am Samstag (18.15 Uhr) den ersten Matchball.

Sollten die Kadetten auch das Heimspiel in der BBC Arena für sich entscheiden, würden sie bereits ins Halbfinale einziehen. Der Gegner wird zwischen GC Amicitia Zürich und dem HSC Suhr Aarau ermittelt.

Die Aargauer konnten die Serie mit einem 34:29-Heimsieg zum 1:1 ausgleichen, sodass es mindestens zu Spiel vier kommen wird.

Kriens-Luzern und der BSV Bern führen indes ebenfalls mit 2:0 gegen St. Gallen respektive Kreuzlingen.

Kadetten Schaffhausen:

Pilipovic (15 P./ 47 %/2 Tore), Meyer (3 P./43 %); Meister (1), Prince, Ben Romdhane (1), Rikhardsson (6/3), Ugiagbe (1), Hrachovec (3/2), Bartok (4), Awad (4), Castro Alvarez (1), Lier, Pietrasik (5), Markovic, Maros.