
Winterthur – Am 22. Spieltag der NLA QHL-Hauptrunde hat der HSC Kreuzlingen beim Tabellenachten Pfadi Winterthur nach einem blutleeren Auftritt eine 25:36 (11:18)-Ohrfeige kassiert.
Die Verantwortlichen werden – laut Vereinsmitteilung – bis zum Heimspiel gegen den Tabellenletzten RTV 1879 Basel am 8. März einigen Gesprächsbedarf haben.
Die rund 900 Zuschauer in der AXA-Arena bekamen ein einseitiges Derby zu sehen: Hier die stark unter Erfolgsdruck stehenden Gastgeber, dort die über weite Strecken des Spiels desorientierten Kreuzlinger.
Das Team von Cheftrainer Ralf Bader lieferte ausgerechnet in einer Partie, in der es die erstmalige Playoff-Qualifikation vorzeitig hätte in trockene Tücher wickeln können, eine – so der HSC weiter – seiner bisher schwächsten Saisonleistungen ab.
Zu viele Leistungsträger seien weit weg von ihrer Normalform geblieben. Es mangelte der HSCK-Truppe in fast allen Bereichen.
Das nützten die Winterthurer aus, spielten sich in einen Torrausch und erhöhten ihre Chancen auf ein Playoff-Ticket mit diesem deutlichen Heimsieg erheblich.
Bis zur langen Weihnachtspause galt die Kreuzlinger Abwehr als eine der besten in der gesamten Liga. Davon sei sie aktuell meilenweit entfernt.
Im Fokus der Kritik stehen auch die beiden Torhüter Andreas Wieser und Haris Berisha, die bereits zum wiederholten Mal nicht annähernd die erhoffte Leistung zeigten.
Die beiden hielten zusammen nur gerade zwei Würfe aus dem Spiel heraus. Wieser dazu noch zwei Siebenmeter. Während sich die Pfadi-Torhüter bei einer guten Abwehrquote von 33 und 34 Prozent bewegten, schaffte Wieser 14 und Berisha gar nur sieben Prozent.
Die Schuld nur bei den Keepern zu suchen, wäre allerdings nicht objektiv genug. Auch die Abwehr unterstützte sie ungenügend.
Offensiv waren gegen Pfadi dazu einzig der wiedergenesene Abwehrchef Bujar Ramosaj und der junge Neo Wehrli (je 4 Tore) gut, während sich Valon Dedaj mit sechs Toren aus sieben Versuchen zumindest als sicherer Penaltyschütze etablierte.
Aus dem Spiel heraus gelang dem Routinier hingegen kein einziger Treffer. Trainer Bader und seinen Spielern bleiben knapp zehn Tage, um diesen unerklärlich mauen Auftritt in Winterthur aufzuarbeiten.
Am Samstag, 8. März, 18 Uhr, bietet sich den Kreuzlingern die Möglichkeit, sich zu rehabilitieren. Gelingt ihnen allerdings keine radikale Steigerung, wird auch gegen den Tabellenletzten RTV 1879 Basel ein Sieg schwierig.
Die Gäste hätten zuletzt starke Leistungen gezeigt und bezwangen unter anderem den Ranglistendritten BSV Bern. Die Basler wollen mit einem überzeugenden Schlussspurt doch noch über den Playout-Strich klettern.
HSC Kreuzlingen:
Wieser (3 Paraden, davon 2 Penaltys, 14 %), Berisha (1 Parade, 7 %); Dedaj (6/6), Zeltner (3), Heim (1), Drilon Tahirukaj, Beckmann (3), Ramosaj (4), Brezina (1), Rink (1), Damböck (2), Wehrli (4), Kozina, Drenit Tahirukaj.