
Konstanz – Mit neuem Selbstvertrauen und Appetit auf mehr fährt die HSG Konstanz zum Mitaufsteiger TuS Ferndorf. Nach drei Punkten aus den letzten beiden Partien möchten die „Gelb-Blauen“ am Sonntag (17 Uhr) im Siegerland nachlegen.
Das Spiel wird live und auf Abruf bei Dyn übertragen. Etwas ungewohnt war das Gefühl – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – diese Woche. So erzählt Nikita Pliuto.
„Natürlich war die Laune bei allen besser“, lacht er. „Nach einem Sieg startet man immer mit Schwung in die neue Woche.“ Und einem neuen Selbstverständnis.
In vielen knappen Spielen in dieser Saison zuvor war das Glück des Tüchtigen – so die HSG weiter – stets auf der Seite des Gegners. Nun konnten sich die Konstanzer für einen couragierten Auftritt trotz des Ausfalls der beiden Leistungsträger Christos Erifopoulos und Lukas Köder belohnen.
Und in der Crunchtime die Nerven bewahren und das nötige Matchglück auf ihre Seite zwingen. Der Punktgewinn in Ludwigshafen sei schon so etwas wie ein Brustlöser gewesen, meint Pliuto, der nun am Sonntag auf seinen Ex-Verein treffen wird.
„Das war und ist immer ein Prozess“, erklärt er und sagt: „Vitor hat uns immer eingetrichtert, dass wir dranbleiben und an uns glauben müssen.“
Mit der Rückkehr von Mathieu Fenyö und der Verpflichtung von Alexander Leindl stieg nicht nur die Breite und Qualität des Kaders, sondern, so drückt es der Nationalspieler von Belarus aus „für Vitor gibt es neue, andere Spielertypen. So kann er aus einem ganz anderen Werkzeugkasten schöpfen.“
Eines der knappen Spiele in dieser Saison, welches man nicht für sich entscheiden konnte, war das Hinspiel gegen Ferndorf (29:33). Der Tabellenelfte konnte sich bislang 18 Punkte erspielen.
Und liegt damit aber in einer verrückten 2. Handball-Bundesliga, in der die halbe Liga im Kampf um den Klassenerhalt steckt, aber auch nur drei Zähler über dem ominösen Strich und den Anstiegsrängen.
Der Druck im Siegerland sei somit groß. So habe man in Ferndorf wie auch zuletzt in Ludwigshafen und Lübeck den fest eingeplanten Erfolg gegen die HSG Konstanz zur so bezeichneten „Pflichtaufgabe“ auserkoren.
Pliuto und Trainer Vitor Baricelli lässt das kalt, die beiden sagen unisono, dass „wir unsere Ergebnisse bestätigen und wie jedes Spiel direkt wieder angreifen und gewinnen wollen.“
Leicht wird dieses Unterfangen nicht. Gerade in eigener Halle präsentiert sich die Mannschaft von Ceven Klatt noch einmal deutlich stärker als in der Fremde. Pliuto: „Dort ist es schwer zu spielen, wie in unserer Schänzle-Hölle.“
Ferndorf würde eine gute Defensive mit guten Torhütern stellen, ist seit Jahren zum Großteil zusammen und somit gut eingespielt – sowie sehr erfahren.
Der Inbegriff von Erfahrung sowie individueller Klasse ist der ehemalige kroatische Nationalspieler Janko Kevic. Mit 38 Lenzen sei er der Strippenzieher im Ferndorfer Spiel.
45 Assists sind Topwert seiner Mannschaft und sprechen für das ausgezeichnete Auge für seine Mitspieler sowie große Spielmacher-Qualitäten.
Eine wichtige Säule sei zudem Torwart Can Adanir, der sich bereits 161 Paraden gutschreiben lassen konnte. Eine Woche später kommt es zum Highlight in der „Schänzle-Hölle“.
Im Rahmen des Bundesliga-Superballs trifft die HSG nach dem Spiel des SV Allensbach (16.30 Uhr) um 19.30 Uhr auf den HSC 2000 Coburg.