Den HSG-Handballern gehen in der Schlussphase die Kräfte aus

Minden – Rund 40 Minuten hat die HSG Konstanz dem Tabellenzweiten GWD Minden einen Kampf auf Augenhöhe geboten. Danach schwanden die Kräfte des dezimierten Kaders und die Fehlerquote stieg merklich an.

Schlussendlich musste die HSG eine zu hohe 24:35 (12:15)-Niederlage hinnehmen. Am Samstag (18 Uhr) kommt nun der TuS N-Lübbecke in die „Schänzle-Hölle“.

Der Start war – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – verheißungsvoll. Mathieu Fenyö traf in Überzahl zum 2:1 für seine Farben ins leere Tor, Nikita Pliuto tankte sich das erste Mal vom Kreis durch und besorgte die 3:2-Führung.

Dann tauchte wieder Fenyö vor dem GWD-Tor auf und zog einen Unterarmwurf schön um seinen Gegenspieler herum zur 4:2-Führung ins Netz. Konstanz war hellwach.

Man hielt – so die HSG weiter – in einer temporeichen Begegnung beim Aufstiegsfavoriten gut mit. Doch an einem solchen Tag muss alles passen, um den ehemaligen Erstligisten nicht nur ein wenig zu ärgern.

Das tat es jedoch nicht. Fenyö scheiterte am Pfosten, der vermeintliche Treffer von Michel Stotz zum 7:7 fand keine Anerkennung, ebenso wie ein verwandelter Kempa-Trick zum möglichen 11:13.

Malte Semisch, einer der besten seines Fachs in der 2. Bundesliga, war die ersten Male auf dem Posten. Dennoch war der Konstanzer Auftritt erfrischend.

Vor allem Fenyö übernahm in Abwesenheit der verletzten Felix Sproß, Christos Erifopoulos und Lars Michelberger viel Verantwortung und entwickelte viel Zug zum Tor.

Ebenso wichtig für die „Gelb-Blauen“ war Torwart Konstantin Poltrum, der langsam zum Faktor wurde. Erst parierte er einen Siebenmeter, dann entschärfte er einige schwierige Bälle und freie Würfe.

Als Fenyö seine erste Pause bekam, fügte sich Luca Schwormstede hervorragend ein. An seinem 23. Geburtstag gab es im Hotel noch einen Geburtstagskuchen von Trainer Vitor Baricelli.

Und am Abend belohnte sich der zwei Meter große Rückraumshooter mit einer gleichermaßen engagierten Deckungsleistung wie sehenswerten Vorstellung in der Offensive.

Mit einem sehenswerten Doppelschlag stellte er wieder auf 8:8 und hielt zusammen mit Stotz oder Pliuto das Abwehrzentrum zusammen.

„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, lobte Baricelli und erklärte: „Es haben viele junge Spieler Verantwortung übernommen. Mati, Luca, auch Jonas hatte ein gute Spielkontrolle.“

Allein, es hätte – wie schon so oft in dieser Saison – der Lohn dafür gefehlt. Aus einem 11:11 sechs Minuten vor dem Seitenwechsel konnte Konstanz nur einen 12:15-Rückstand mit in die Kabine nehmen.

Nach der Pause hielt Stotz sein Team im Spiel (21:19), doch nach seinem Tor zum 23:20 nach 45 Minuten mussten die Gäste langsam abreißen lassen, zumal Poltrum direkt danach humpelnd vom Spielfeld ging.

Baricelli: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, das sich leider nicht im Ergebnis ablesen lässt. Am Ende hat uns die Kraft gefehlt. Dennoch waren viele Punkte dabei, auf die wir stolz sein können.“

Trotz ordentlicher Verteidigungsarbeit sei insbesondere der elffache Torschütze Alexander Weck nicht zu kontrollieren gewesen. Selbst kleinste Räume oder Würfe aus großer Distanz versenkte der Hüne regelmäßig traumwandlerisch sicher.

Mit schwindenden Kräften stieg bei der HSG die Fehlerqupte wieder deutlich an – ein gefundenes Fressen für GWD Minden, das in der Folge durch viele Konter und einfache Tore die Entscheidung herbeiführen konnte.

Nun stehen zwei Heimspiele in Folge auf dem Programm. Am 19. April (18 Uhr) stellt sich der TuS N-Lübbecke am Schänzle vor, am 25. April (19.30 Uhr) kommt der TV Großwallstadt.

HSG Konstanz:

Konstantin Poltrum (10 Paraden/davon 1 Siebenmeter), Tom Göres (1 Parade) (beide Tor); Michel Stotz (3), Aron Czako (2), Luca Schwormstede (4), Alexander Leindl (3), Jo Knipp, Maxim Pliuto, Nikita Pliuto (5), Tim Enninghorst (1), Jonas Hadlich (2), Sören Fuhrmann, Mathieu Fenyö (2), Lukas Köder (2), Veit Schlafmann.