M-BWOL: TSV Blaustein – TSG Söflingen 26:24 (13:10)

Blaustein – Wie es sich für ein Derby gehört, war alles angerichtet. Die Halle war – laut Blausteiner Vereinsmitteilung – gut gefüllt und zwei Teams standen sich auf Augenhöhe und mit höchster Motivation gegenüber.

Den besseren Start in die Partie hatten die Gäste vom Kuhberg, die in der ersten Viertelstunde ein leichtes Übergewicht hatten. Doch nach der Anfangsphase nahmen die Blausteiner das Heft in die Hand und gingen mit bis zu fünf Toren in Führug.

Überschattet wurde die gute Leistung – so der TSV weiter – durch die schwere Verletzung von Maximilan Kehlenbach, der sich ohne gegnerische Einwirkung eine schwere Knieverletzung zuzog. Die finale Diagnose stehe zwar noch aus.

Doch wenige Tage nach seiner Vertragsverlängerung sei dies ein harter Schlag für ihn und die Planungen für die nächste Saison. Zur Pause hin schmolz der Vorsprung – so der TSV weiter – dann auf 13:10, begünstigt durch das größte Manko der Blausteiner an diesem Abend, die Chancenverwertung.

Doch nach dem Wiederanpfiff spielten die Blausteiner weiter wie aus einem Guss. Egal, was die taktisch gut geführten TSGler auch probierten, es führte nicht zu den gewünschten Ergebnissen. So lief das Spiel relativ einseitig und gradlinig.

Für ein Derby sei es nahezu emotionslos gewesen, was auch der Überlegenheit der Gastgeber geschuldet war. Diese Emotionslosigkeit rief dann irgendann den Vertreter der TSG Söflingen am Kampfgericht auf den Plan, der seine Unzufriedenheit mit lautstarken Protesten kundtat.

Wobei von der Tribüne aus nicht zu erkennen gewesen sei, ob er angesichts der Leistung seines Teams bei Gästetrainer Klisch seine eigene Einwechslung forderte, lieber die Funktion der Schiedsrichter übernommen hätte oder einfach mit der Bechaffenheit seiner Sitzgelegenheit unglücklich war.

Er sei deshalb oft aufs Feld gelaufen. Und er schaffte es auf jeden Fall, die fehlende Hitzigkeit und das etwas niedrige Emotionsniveau binnen weniger Zeigerumdrehungen auf einen Höchststand zu bewegen. Für die Teams auf beiden Seiten änderte sich dennoch wenig, Blaustein führte zwei Minuten vor Schluss mit vier Toren.

Und trotz vieler vergebener Chancen hielt in der Phase Luka Orsolic die Heimmannschaft in der Spur. Die TSG konnte deshalb nur noch Ergebniskosmetik betreiben, sodass die Schiedsrichter beim Stand von 26:24 abpfiffen.

Nach dem Spiel wurden dann mit der Verabschiedung der scheidenden Spieler der Dank an diese für ihren Einsatz vollzogen. Hierunter waren mit Patrick Rapp und Jan Behr zwei der prägendsten Protagonisten des Blausteiner Handballgeschehens.

Außerdem werden das Team Julian Lohner, Markus Hellmann und Paul Müller verlassen. Apropos Abschied: Möglicherweise war das letzte Heimspiel doch noch nicht das Ende der Saison in der Lixhalle.

Denn die TSG Söflingen hätte es gut mit dem Gastgebern gemeint und legte gegen das Spiel Einspruch ein. Dies könnte dazu führen, das erneut ein Derby durch eine Neuansetzung zu spielen wäre, was für Blaustein angesichts der guten Zuschauerkulisse sogar eine gute Aussicht wäre.

TSV 1899 Blaustein:

Orsolic, Lohner, Ruhland (Tor); Behr, Mrsic, Bauer, C. Spiß (3), Müller, S. Spiß (6), D. Schmid, Engelhardt, Nokic (4), Kehlenbach, Rapp (8/2), Lorenz (4), Fuchs (1).