Trotz Personalnot zum doppelten Punktgewinn

Neckarsulm – Die Württembergliga-Damen der TG Biberach haben trotz einiger Ausfälle ihr Auswärtsspiel bei der Zweitvertretung der Neckarsulmer Sport-Union mit 23:20 gewinnen können.

Neben einer – laut Vereinsmitteilung – mannschaftlich geschlossenen Vorstellung, war es vor allem die Abwehr samt Torhüterin, die zu überzeugen wussten. Somit wurde die längste Auswärtsreise der Saison erfolgreich gestaltet.

Angekommen in der Pichterichhalle in Neckarsulm sei dann die spannende Frage gewesen: Mit welchem Personal treten die Gastgeberinnen an. Mit Nina Engel (Rückraum) und Lin Johannsen (Links Außen) tummelten sich dann erneut Bundesliga-Spielerinnen im Kader der Gastgeberinnen.

Die Biberacherinnen mussten – so die TGB weiter – neben den beiden Rückraumlinken Leonie Kuhn und Jenny Wagner, auch auf Spielmacherin Valentina Herth verzichten. Letztere war zwar mit dabei und machte sich auch mit warm.

Doch sie wurde wegen einer kleineren Verletzung aus dem Köngen-Spiel nicht eingesetzt. Mit im Kader waren dafür die wiedergenesene Lena Krais und die aus längeren Verletzungen kommenden Lissy Branz und Lea Unterfrauner, die wieder erste Spielminuten sammelten.

Die Gastgeberinnen hätten von Beginn an mit einer sehr offensiven 3:3-Deckung agiert, die die Biberacherinnen weit weg vom eigenen Tor hielt. Sehr ungewohnt für die TGB, die sich aber einigermaßen schnell darauf einstellen konnte.

Svenja Hardegger erzielte den ersten Treffer zur 1:0-Führung, ehe Unterfrauner, Annki Branz und Nadja Math auf 5:2 erhöhen konnten. Auch Torhüterin Andrea Bretzel war sehr gut im Spiel und konnte mit einigen Paraden ihr Team unterstützen.

Die Zuschauer sahen in der Folge ein spannendes, intensives und faires Spiel zweier Teams auf Augenhöhe. Die Biberacherinnen agierten im Angriff zwar nicht immer erfolgreich und leisteten sich den ein oder anderen einfachen Fehlwurf zu viel.

Insgesamt überzeugte man jedoch durch die nötige Cleverness, die man gegen so eine Abwehr braucht. Mehr als überzeugend war dagegen die Leistung in der eigenen Abwehr, die durch Laufbereitschaft, Kampf und Einsatz auffiel.

Sie machte den NSU-Mädels das Leben schwer. Dazu kam, das auch die eingewechselten Spielerinnen gleich auf Betriebstemperatur waren und ihren Teil zur verdienten 11:8-Führung zur Pause beitrugen.

In der Kabine angekommen, wurden dann vor allem Lösungen für das Angriffsspiel besprochen. Laufen ohne Ball war gefordert, was zwar anstrengend ist, was aber auch immer wieder Lücken riss, die man dann nutzen konnte.

Mit Anpfiff des zweiten Durchganges folgte dann die schwächste Phase der TGB. Drei Treffer von Kreisläuferin Jessica Straub ließen den Vorsprung schnell dahinschmelzen (11:11). Es brauchte fast sechs Minuten, ehe man dann auch selbst wieder treffen konnte.

Es war erneut Unterfrauner per Strafwurf, die auf 12:11 erhöhte. Die Gastgeberinnen agierten nun vermehrt mit sieben Feldspielerinnen. Aber auch das brachte die TGB-Handballerinnen nicht aus dem Tritt.

Angeführt von Rebecca Riedmüller und Lena Krais auf der Mitte-Position hätte man sich in der 52. Spielminute erstmals eine Fünf-Tore-Führung (19:14 durch Yvonne Schneider) erarbeitet. Doch das sollte noch keine Vorentscheidung sein.

In der Folge waren es vor allem Engel und Johannsen, die die Führung bei den Gastgeberinnen übernahmen. Beide erzielten zusammen insgesamt 13 der 20 Neckarsulmer Treffer. Problem auf TGB-Seite waren in dieser Phase ein, zwei Fehlwürfe zu viel, sodass nochmals Spannung aufkam.

Drei Minuten vor dem Ende verkürzte Engel auf 19:20 aus NSU-Sicht. Math per Strafwurf, Jessica Haas und schließlich die an diesem Tag treffsicherste Schützin Unterfrauner mit ihrem zehnten Treffer konnten den Sieg über die Ziellinie bringen (23:20).

TG Biberach I:

Andrea Bretzel (Tor), Yvonne Schneider (2), Svenja Hardegger (2), Jessica Haas (2), Lena Krais, Nadja Math (5/3), Lea Unterfrauner (10/6), Lissy Branz, Sarah Wagner, Laura Groner, Valentina Herth, Rebecca Riedmüller (1), Annki Branz (1) und Lynn Kummer.