
Lehr – Im Hinspiel gegen Hofen-Hüttlingen hatten sich die SC-Handballerinnen das Leben selbst schwer gemacht und mussten dort eine zu hohe Niederlage einstecken.
Das Rückspiel am vergangenen Samstag, das zugleich den Saisonabschluss markierte und entscheidend für den Verbleib in der Liga war, startete – laut Vereinsmitteilung des SC – schnell und intensiv.
Beide Teams legten ein wahnsinnig hohes Tempo vor und spielten sich regelrecht heiß. Eine stark aufgelegte Pauli Willig traf gleich zu Beginn zweimal spektakulär von Außen und erzielte insgesamt fünf Tore für den SC.
Die ersten fünf Minuten waren geprägt von beidseitig schnellem Umschaltspiel und wechselnder Führung, wobei sich zunächst kein Team entscheidend absetzen konnte.
Ab der 15. Minute legte der SC – so der Verein weiter – noch eine Schippe drauf und die erste Drei-Tore-Führung stand auf der Uhr. Geprägt war diese Phase von brillanter Zusammenarbeit, sowohl offensiv als auch defensiv.
Die Spielerinnen hätten füreinander gekämpft, halfen sich aus und besonders Nadine Mann brachte eine beinahe undurchdringliche Abwehr auf die Platte. Zum Pausenpfiff stand es 15:11.
In der Halbzeitpause hatte Coach Möller nur wenig zu kritisieren und nur einige Kleinigkeiten wurden angesprochen. Mit unbändiger Spielfreude und Motivation ging es in die zweite Halbzeit.
Bis zur 40. Minute lief alles wie am Schnürchen, das gefürchtete Tief nach dem Seitenwechsel blieb aus. Torfrau Luisa Müller fand besser ins Spiel und konnte dem Team gemeinsam mit der Abwehr durch einige Paraden wichtigen Rückhalt geben.
Auch die Offensive glänzte weiterhin mit sehenswerten Aktionen. Kräftig angefeuert wurden sie dabei von den zahlreichen Fans in der Halle Nord, die zum „Last Dance“ nochmal schweres Geschütz auffuhren
Sie hätten mit Trommeln, Tröten und selbst gebastelten Fahnen alles gegeben, um den SC zu unterstützen. So gelang es in der 40. Spielminute, eine Neun-Tore-Führung herauszuspielen.
Einen großen Beitrag dazu leistete die zu Höchstform auflaufende Sophie Guggenmoos-Schreyer, die als SC-Torschützenkönigin gleich siebenmal einnetzte.
Was wäre aber ein Spiel des SC Lehr, wenn es hinten raus nicht doch noch einmal unnötig spannend würde? Genau das passierte auch in diesem Spiel.
Langsam, aber sicher kämpften sich die Gäste Tor um Tor heran. In dieser Phase gelang es den SC-Damen nicht, die verbleibende Zeit ruhig herunterzuspielen.
Sie wurden hektisch, und auch die Trefferquote verschlechterte sich zusehends. Tatsächlich schmolz die Führung bis auf zwei Tore in der letzten Minute zusammen.
Als Nici Bohnet jedoch zehn Sekunden vor Schluss zum 28:25 traf, war die Erleichterung und Freude gleichermaßen riesig.
Da der Verfolger vom letzten Tabellenplatz am selben Spieltag ebenfalls noch einmal gewonnen hatte, war dieser Sieg entscheidend für den Klassenerhalt.
Stand jetzt hätten sich die SC-Handballerinnen nach einer großartigen Teamleistung verdient in der Liga gehalten.
Das Team bedankte sich an dieser Stelle bei allen Fans und bei Trainer André Möller, der nach dieser Saison die Männer I des SC trainieren wird.
Große Dankbarkeit gehe auch an Nadine Mann, Steffi Fischer, Amelie Glasner, Rosine Gröschel und Lara Follert, die nach dieser Saison dem SC Lehr nicht mehr zur Verfügung stehen werden.
SC Lehr I:
Luisa Müller (Tor), Eva Blessing, Nicole Bohnet (1), Stefanie Fischer (4/4), Lara Follert (2), Stephanie Gröschel, Sophie Guggenmoos-Schreyer (7), Pia Konrad (3), Nadine Mann, Nora Minhöfer (2), Beatrice Ruhland, Santina Seidel (2), Madeleine Thierer (2) und Pauline Willig (5).