HSG-Handballer bezahlen ordentlich Lehrgeld

Konstanz – Angekommen in Liga zwei war die HSG Konstanz erst nach etwas mehr als 20 Minuten. Bis dahin hatte der Ex-Erstligist HSC 2000 Coburg allerdings mächtig auf das Gaspedal gedrückt und seine Ambitionen auf die Erstliga-Rückkehr mit Nachdruck untermauert.

Beim Spielstand von 17:3 war die Partie schon entschieden. Immerhin: Danach entwickelte sich ein Handballspiel. Eins, in dem die Konstanzer sich – laut Vereinsmitteilung – deutlich besser präsentieren konnten, letztlich aber 22:34 (9:19) unterlagen.

17 technische Fehler, eine Wurfquote von 46 Prozent und HSC-Keeper Jan Kulhanek bei zwölf Paraden und über 52 Prozent abgewehrten Würfen. Soweit die – so die HSG weiter – Kurzfassung des Konstanzer Dilemmas bei einem bärenstarken Kontrahenten.

Auf die Gäste wartete mit der gut verstärkten Mannschaft aus Coburg, die wieder in die stärkste Liga der Welt strebt, zum Auftakt gleich eine mächtige Aufgabe. Außerdem mussten die Gelb-Blauen auf die Verletzten Janis Boieck und Jo Knipp verzichten.

Von der ersten Minute an marschierten die Oberfranken mit einer immensen Wucht auf die Konstanzer Deckung zu, die zunächst kein Mittel fand und Torwart Leon Grabenstein nicht unterstützen konnte.

Zum schnellen Ablegen der Anfangsnervosität trug auch nicht bei, dass sich der ehemalige tschechische Nationaltorwart Jan Kulhanek wie seine Vordermänner schnell in einen richtigen Rausch spielte. Alles passte, alles funktionierte beim HSC. Auf der Gegenseite landeten gut herausgespielte Abschlüsse am Aluminium oder in Kulhaneks Fängen.

„Wir waren sehr weit weg davon zu punkten“, gestand Jörg Lützelberger offen. „Coburg war von Beginn an kompakter, aggressiver und stärker in den Zweikämpfen. Wir waren in der Deckung zu weit auseinander.“

Nach maximal einseitigen ersten 20 Spielminuten fand seine Mannschaft langsam in die Partie und steigerte sich im Abschluss und in der Abwehr. Das Manko in der Chancenverwertung blieb jedoch bis zum Schluss, „sodass wir außer Ergebniskosmetik in der zweiten Hälfe nicht viel erreichen“ (Lützelberger). Am Samstag kommt der 1. VfL Potsdam an den Bodensee (20 Uhr).