Die U21 der HSG Konstanz dreht erst auf und dann die Partie

Freiburg – Traumstart für die U21 der HSG Konstanz: Nach einem 17:22-Rückstand stellte Trainer Vitor Baricelli in der Auszeit erfolgreich um. Am Ende siegte seine junge Mannschaft mit 32:28 (14:17) und entführte beide Punkte vom schweren Auswärtsspiel beim Topfavoriten HU Freiburg, dem Vizemeister der Südbadenliga aus der Vorsaison.

Mit riesengroßer Vorfreude startete das Perspektivteam der HSG Konstanz – laut Vereinsmitteilung – in die neue Saison und wollte endlich loslegen. So zeigte es sich auch auf dem Spielfeld. Fynn Osann besorgte direkt einmal mit einem Doppelschlag die 2:0-Führung, ehe der bis in die Haarspitzen motivierte Gegner aus Freiburg in die Partie fand. Bis zum 14:13 kurz vor der Pause entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch.

In dem konnte sich – bei mehreren Führungswechseln – keine Mannschaft richtig absetzen. „Wir waren sehr gut vorbreitet, wussten aber, dass uns ein schweres Spiel erwartet“, erklärte Vitor Baricelli. Der HSG-Coach sah seine Schützlinge vor der Pause (17:14) und direkt danach unter großem Druck der Breisgauer. Die stellten auf 20:15 und wirkten euphorisiert.

Auf der Gegenseite – so die HSG weiter – stotterte der Motor im Angriff der „Gelb-Blauen“ mächtig und Freiburg deckte einige Löcher in der Deckung auf. Für Baricelli unnötig – und eine ganz gefährliche Situation für die Drittliga-Reserve. Umso bemerkenswerter sei die Reaktion darauf gewesen. Als Freiburg nach knapp 38 Minuten auf 22:17 stellte, war Konstanz enorm unter Zugzwang.

Baricelli zog die Grüne Karte als Joker – und der fruchtete. Der 27-Jährige stellte seine Defensive um, strahlte ganz viel Ruhe aus und impfte seinen Schützlingen wieder Selbstvertrauen und Geduld ein. „Mein Ziel ist es, dass die Auszeit nicht nur einen kurz- sondern langfristigen Effekt hat“, erklärte der Brasilianer zum Schlüsselmoment der Begegnung.

„Wir wollten manchmal zu schnell zu viel. Ich habe den Jungs gesagt, wir müssen nicht in zwei Minuten den Rückstand aufholen.“ Plötzlich klappte alles. Torwart Noah Frensel parierte zwei Siebenmeter und lief langsam heiß, die Abwehr verteidigte leidenschaftlich und extrem beweglich und vorne zeigte sich allen voran Rechtsaußen Jan Stotten im schnellen Umschaltspiel als sicherer Vollstrecker.

Elf Treffer gingen auf das Konto des besten Torschützen des Abends und brachten seine Farben schnell wieder zurück ins Spiel. Als Sven Iberl zehn Minuten vor Schluss zum 25:25 ausglich, hatten die HSG-Talente längst Oberwasser. Stotten brachte sie mit einem Doppelschlag schließlich mit 28:26 in Front. Selbst drei Zeitstrafen in den letzten knapp acht Minuten hätten den HSG-Express, der sich auf eine sehr gute Verteidigung in Unterzahl stützte, nicht mehr aufhalten können.

Kapitän Niklas Schmid setzte den Schlusspunkt zum 32:28-Auswärtssieg. „Wir haben aus der letzten Saison in der Oberliga gelernt“, freute sich Baricelli, „bis zum Ende zu kämpfen und daran zu glauben. Die Breite des Kaders war auch wichtig. Wir konnten nochmal zulegen und nehmen nun Selbstvertrauen, aber auch das Wissen, dass wir für jeden Erfolg hart arbeiten müssen, mit.“ Am Samstag, 20 Uhr, erwartet die U21 die HSG Hanauerland zum ersten Heimspiel in der Schänzle-Sporthalle.

HSG Konstanz U21:

Luis Kögel, Noah Frensel (Tor); Marvin Böhlefeld, Finn Klein, Sven Iberl (4), Quirin Köble (1), Fynn Osann (3), Jan Stotten (11), Nico Koch (1), Niklas Schmid (3), Lucas Farias-Veeser, Luca Lebherz (6), Felix Narr (2), Jens Koester (1).