Die HSG-Handballer wollen noch diesen, einen Schritt gehen

Konstanz – Das letzte Spiel der Saison 2023 / 2024 am Sonntag, 18 Uhr, in der „Schänzle-Hölle“ ist für die HSG Konstanz ein echtes Finale, ein hochspannendes Endspiel. Im Rückspiel um den Aufstieg in die 2. Bundesliga muss sie drei Tore gegen Eintracht Hildesheim gutmachen.

Es geht – laut Vereinsmitteilung – darum, sich das große Ziel vom direkten Wiederaufstieg in die stärkste zweite Liga der Welt zu erfüllen. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets und ab 16 Uhr an der Tageskasse erhältlich.

Die HSG bittet alle Besucher, in gelber oder blauer Kleidung in die Halle zu kommen, um eine gelb-blaue Wand für die junge Mannschaft zu formieren. Fanshirts sind unter www.hsgkonstanz.de/fanshop erhältlich.

Vieles komprimiert sich letztlich in 60 Minuten Handball. Die ganze Arbeit einer Saison, große Emotionen und Gefühle – Glück, Enttäuschung, der Lohn für viel harte Arbeit, der erträumte Abschluss nach vielen gemeinsamen Jahren.

Es schwingt – so die HSG weiter – viel mit im Finale um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Immer wieder hatte etwa Fynn Beckmann in den vergangenen Wochen mit emotionalen Worten an seine Mitspieler alle darauf eingeschworen, dieses „Finale Furioso“, im heimischen Hexenkessel „Schänzle-Hölle“, erreichen und krönen zu wollen.

Eine bewegte Handball-Karriere, an deren Ende der zweite Aufstieg in Liga zwei und die direkte Rückkehr auf die große Handball-Bühne stehen könnte, würde damit nach fünf prägenden Jahren in Konstanz ihr filmreifes Ende finden.

Oder aber das i-Tüpfelchen auf eine dreijährige intensive „Liebesbeziehung“, dem Match, zwischen der HSG und ihrem Headcoach Jörg Lützelberger aufgesetzt werden. Samuel Wendel würde sich als dienstältester Spieler im Kader nach acht überaus erfolgreichen Jahren mit dem dritten Aufstieg ins Bundesliga-Unterhaus endgültig in den Annalen der HSG verewigen.

Sie alle und viele weitere möchten unbedingt am Sonntagabend Freudentränen im Gesicht haben. So wie sie bei Beckmann bereits nach dem Halbfinal-Erfolg gegen Krefeld über die Wangen geronnen waren.

Dass das Spiel die Menschen in der Region bewegt, zeigte sich direkt nach Freischaltung des Vorverkaufs: Binnen weniger Stunden waren alle Sitzplätze ausverkauft. Nur noch einige Stehplätze seien noch zu haben.

Die „Schänzle-Hölle“ wird sich am Sonntagabend wieder in eine gelb-blaue Wand verwandeln, die abermals von Beginn an höchsten Druck für den Gegner und größtmögliche Unterstützung für ihre Mannschaft aufbauen wird.

So sehr es sich sowohl die Eintracht aus Hildesheim als auch die HSG nach starken Spielzeiten sowie souverän und frühzeitig gesicherten Meisterschaften plus Erfolgen in zwei Playoff-Halbfinalduellen nun schon verdient hätten.

Der unsägliche Aufstiegsmodus werde nur für zwei von ursprünglich 64 Drittligisten, für zwei von vier Meistern ein „Happy End“ bereithalten. Zwei werden der Abschottung der 2. Bundesliga und dem größten Flaschenhals im deutschen Handball zum Opfer fallen.

„Das ist die geilste Woche der Saison, mit einem Finale, in dem es um richtig viel geht. Wir haben gute Chancen“, ordnet HSG-Coach Jörg Lützelberger die Ausgangslage nach der 35:38-Niederlage in Niedersachen trotz zwischenzeitlicher Sieben-Tore-Führung ein.

Ein Sieg mit vier oder mehr Toren würde den Aufstieg sichern, bei zwei oder weniger Toren müsste man der Eintracht den Lohn nach 30 Saison- und vier Playoff-Spielen überlassen. Bei einem Drei-Tore-Sieg sprechen die mehr erzielten Auswärtstore solange für die HSG, wie Hildesheim nicht 36 oder mehr Treffer erzielt.

Sollte das Hin- wie das Rückspiel erneut mit 38:35 für den Gastgeber enden, würde es zu einem Entscheidungsspiel kommen, für das der DHB das Heimrecht auslosen würde. Soweit möchte es Lützelberger aber nicht kommen lassen.

„Wir haben das Hinspiel gut analysiert“, sagt er und hatte damit schon einmal im Halbfinale gegen Krefeld Recht behalten. „Nun wird es“, vermutet der 38-Jährige, „spannend sein, wem es gelingt, den Gegner besser am Torewerfen zu hindern“.