Die HSG-Handballer verzücken ihr Publikum

Konstanz – Ein heißes erstes Heimspiel nach drei Monaten Pflichtspiel-Pause in der Schänzle-Hölle hat die HSG Konstanz ihren stimmgewaltigen 800 Fans geboten, die die junge Mannschaft schließlich zu einem 37:29 (18:16)-Erfolg gegen den VfL Waiblingen trieben. Auch wenn noch Luft nach oben ist: Die Konstanzer zeigten sich, so der Verein, gegenüber dem Saisonauftakt in vielen Punkten verbessert.

„Es war eine super Atmosphäre hier“, sagte Gästetrainer Tim Baumgart in der nach einigen Umbauten in neuem Glanz erstrahlenden Schänzle-Hölle, in der die Fans von der ersten Minute an richtig Dampf machten. Ganz gleich wie die beiden Mannschaften, die trotz hoher Temperaturen ein sehr hohes Tempo anschlugen. Vor allem die HSG Konstanz legte dabei los wie die Feuerwehr und kam über den sehr agilen Felix Sproß und mit der Durchschlagskraft von Luis Foege zur schnellen 5:2-Führung nach sieben Minuten.

Nach zehn Minuten musste Baumgart dann – so die HSG weiter – schon die erste Notbremse ziehen und bat beim Stand von 8:3 zur ersten Auszeit. „Wir kommen gut rein“, fand Jörg Lützelberger, „haben dann aber ein paar nicht so gute Abschlüsse und vor allem defensiv zwischen der 10. und 30. Minute zu viele Räume für den Kreisläufer und treffen dort einige Fehlentscheidungen in der Abwehr.“ Dadurch kam Waiblingen immer besser ins Spiel und zum Torerfolg.

Vom 10:4 schmolz der Vorsprung auf 10:8 zusammen. Bis zur Halbzeit entwickelte sich so ein offenes Spiel. Die Marschroute der „Gelb-Blauen“ für die zweiten 30 Minuten waren klar: Das Tempo wieder deutlich erhöhen und die Defensive stabilisieren. Beides gelang mit zunehmender Spieldauer immer besser. So konnte sich Torwart Tom Göres mit einigen starken Paraden auszeichnen und mit präzisen Pässen direkt die Konter einleiten.

Ein dankbarerer Abnehmer sei immer wieder Aron Czako auf der linken Außenbahn gewesen. „Ich denke“, meinte der siebenfache Torschütze zum bis zum Schluss hohen Tempo seiner Mannschaft, „dass man insbesondere in der letzten Viertelstunde sieht, dass wir in der Vorbereitung hart gearbeitet haben.“ Nach einer sehr guten Vorbereitung aber weitgehend glücklosen Vorstellung in Heilbronn zeigte zudem Spielmacher Christos Erifopoulos eine bärenstarke Reaktion.

Er avancierte mit acht Treffern zum besten Torschützen der Partie. Darüber hinaus glänzte der Deutsch-Grieche aber auch mit herrlichen Pässen und gutem Auge für seine Mitspieler. So hatte der 23-Jährige sein Lächeln und seine Spielfreude wiedergefunden und großen Anteil daran, dass Waiblingen trotz großen Kampfgeistes immer mehr abreißen lassen musste. „Es war geil, wieder hier zu spielen“, strahlte Erifopoulos und sagte: „Ich liebe es, hier aufzulaufen. Nach dem letzten Spiel war ich schon sehr geknickt und habe mich nun sehr gefreut, dass ich dem Team helfen konnte. Das hat mir Selbstbewusstsein gegeben.“

Stand es nach 40 Minuten 23:19, so merkte man den Gästen in den letzten zehn Minuten den hohen Aufwand und Kräfteverschleiß schon an, während die Gastgeber noch einmal einen Gang höher schalten konnten. Mit aufmerksamer Deckung und einigen Ballgewinnen konnte Konstanz sich mit 37:29 den ersten doppelten Punktgewinn der Saison sichern. In den letzten Minuten bekam auch noch der reaktivierte Torwart-Trainer Maximilian Wolf in die Partie und ließ die Halle mit einer sehenswerten Parade kochen.

„Ich bin stolz auf die Mannschaft“, erklärte Lützelberger in der Pressekonferenz nach dem Spiel und fügte zugleich an: „Ich bitte darum, den Jungs die nötige Zeit zu geben, weil wir auch gesehen haben, dass wir noch Fehler machen, die wir nicht machen wollen und an denen wir hart arbeiten werden.“ Am Samstag, 19 Uhr, muss die HSG Konstanz nun bei HT München ran. Am 23. September, 20 Uhr, kommt es dann zum Derby gegen den HBW Balingen-Weilstetten II in der Schänzle-Hölle.