Die HSG- Handballer verspielen eine noch bessere Ausgangsposition

Hildesheim – Halbzeit im Final-Playoff um den Aufstieg in die 2. Bundesliga: Trotz zwischenzeitlicher Sieben-Tore-Führung für die HSG Konstanz kann Eintracht Hildesheim vor dem Gang in den Hexenkessel „Schänzle-Hölle“ am Sonntag, 18 Uhr, einen hauchdünnen Drei-Tore-Vorsprung aus dem 38:35 (15:21)-Erfolg im Hinspiel mitnehmen.

Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Ein Wimpernschlag im Handball. Das zeigte sich – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – bereits in den Halbfinal-Duellen, als der HSG Konstanz ebenfalls eine fulminante erste Halbzeit in Krefeld gelungen war.

Oder aber – so die HSG eiter – bei der Aufholjagd der Mannschaft vom Niederrhein in Hälfte zwei. Hildesheim hatte in den Halbfinals auswärts mit fünf Toren in Rostock verloren, das Gesamtergebnis daheim aber nach Neun-Tore-Führung mit sechs Treffern für sich entschieden und gedreht.

Auch nach dem Vergleich mit der HSG Konstanz bleibt Hildesheim in dieser Saison vor eigenem Publikum damit daheim ausschließlich siegreich – muss nun aber auswärts in der „Schänzle-Hölle“ bestehen.

Nach zwei total unterschiedlichen Halbzeiten mit jeweils komplett gedrehtem Spielverlauf zeigte sich HSG-Coach Jörg Lützelberger somit kämpferisch und optimistisch, die Drei-Tore-Hypothek im Rückspiel drehen zu können.

„Ich weiß, was von meiner Mannschaft und vom Gegner kommt“, erklärte er. „Deshalb ist das nicht das beste Ergebnis. Aber ein gutes Ergebnis.“ Wie schnell drei Tore gewonnen oder verloren sind, zeigte die höchst intensive und temporeiche Partie in Hildesheim von Beginn an.

Nach ausgeglichenem Start etwa, als Christos Erifopoulos einen 3:0-Lauf in nur etwas mehr als zweieinhalb Minuten mit dem 9:6 für seine Farben vollendete. Was folgte, war eine bärenstarke Vorstellung der Gäste.

Mit einer sehr beweglichen und kompakten Abwehr, einem immer besser in die Partie kommenden Schlussmann Konstantin Poltrum und viel Tempo im Angriff dominierten die schwarz gekleideten Gäste.

Fynn Beckmann im rechten Rückraum zeigte sich dabei als ständiger Unruheherd und war in den Eins-gegen-Eins-Duellen nicht zu halten. Ebenso stark spielte der 19-Jährige Mathieu Fenyö auf, der sich in vielen Zweikämpfen durchsetzte.

Dazu zeigten sich Samuel Wendel und Lukas Köder von den Außenpositionen gewohnt abschlusssicher und sorgten für eine erste Hälfte, die fast optimal für Konstanz gelaufen war. 21:15 für die HSG leuchtete es da von den Anzeigetafeln und die rund 70 mitgereisten HSG-Fans – mit Unterstützung aus Eisenach – waren aus dem Häuschen.

Nach dem 22:15 von Fynn Beckmann drehte sich der Wind jedoch mehr und mehr. Hildesheim trat nun bedeutend entschlossener und stärker auf, deckte offensiver und spielte sich wie schon gegen Rostock zeitweilig in einen wahren Rausch, in dem dann alles gelang.

Torwart Jan Jochens wurde dabei erneut zum Turm in der Schlacht und vereitelte etliche freie Großchancen der HSG, inklusive eines Siebenmeters. Offensiv wirbelten die Rückraum-Asse Matteo Ehlers mit zehn und Jakub Tonar mit elf Treffern nun die HSG-Deckung durcheinander.

Ja, sie seien kaum mehr zu stoppen gewesen. Ehlers brachte die Eintracht nach 43 Minuten das erste Mal im zweiten Durchgang in Front, Tonar erhöhte gar auf zwei Treffer. Zunächst blieb Konstanz aber cool, hielt dem Druck stand und ging durch Erifopoluos selbst wieder mit 32:30 in Front.

Nach dem 33:31 von Fenyö zog wieder Hildesheim vorbei, Felix Sproß besorgte nach einer feinen Pirouette zwei Minuten vor Schluss aber immerhin den Anschlusstreffer.

Sehr ärgerlich aus Konstanzer Sicht waren dann die letzten beiden Minuten in Unterzahl, in denen Jochens einen völlig freien Wurf parieren konnte und zweimal Ehlers das Ergebnis noch auf 38:35 hochschraubte.