Konstanz – Es deutet vieles auf einen heißen Tanz vor großer, stimmungsvoller Kulisse hin. Der Vorverkauf für das Heimspiel der HSG Konstanz am Sonntag, 17 Uhr, in der Schänzle-Hölle gegen den amtierenden Vizemeister der 3. Liga Süd, den TuS Fürstenfeldbruck, läuft gut.
Tickets sind über www.hsgkonstanz.de/tickets 1,50 Euro vergünstigt gegenüber der Abendkasse erhältlich. Die Zuschauer dürften dabei – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – voll auf ihre Kosten kommen.
In der Vergangenheit standen die Duelle zwischen der HSG Konstanz und dem TuS Fürstenfeldbruck stets für packende, oftmals hochdramatische Schlagabtäusche. Jüngstes Beispiel dafür ist das Hinspiel, in dem die Bayern mit der Schlusssirene noch den 31:31-Ausgleichstreffer markierten.
Danach hüpften sie im Freudentaumel wild durch die Halle, während die „Gelb-Blauen“ bedröppelt und mit Wut im Bauch danebenstanden. Von einem „Highlight-Spiel“ spricht daher Jörg Lützelberger.
„Wenn man das Spiel in einer emotionalen zweiten Halbzeit dreht, bis zur Ziellinie kämpft“, blickt er zurück auf das Hinspiel, „dann tut der Ausgleich in letzter Sekunde natürlich weh.“
Der Gegner hatte allerdings vor allem in Person von Benedikt Kellner, der auf sechs Jahre in der 1. Bundesliga bei Erlangen und Coburg zurückblicken kann, sowie Jonas Link, der über die Erfahrung aus 133 Erst- und 168 Zweitliga-Partien mit 263 beziehungsweise 456 Toren verfügt, viel Qualität.
Qualität, die sich – so die HSG weiter – zwar nicht immer an den letzten Ergebnissen ablesen lässt, die Mannschaft für Lützelberger allerdings kein bisschen weniger gefährlich macht. Ganz im Gegenteil.
Man könne aktuell schwer einschätzen, wer bei den „Brucker Panthern“ fit ist und was genau am Sonntag auf den HSG-Coach und seine Mannschaft warten wird. Fest steht für ihn: „Alle, die spielen, sind richtig gut.“
Dafür bürge auch die Vizemeisterschaft in der vergangenen Saison. Hätte nicht Oppenweiler-Backnang am grünen Tisch die Punkte nach der Niederlage in Kornwestheim zurückbekommen, dürften sich die „Brucker“ gar Meister nennen.
Auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde, für die man sich auch als Vizemeister qualifiziert hatte, und den Lizenzantrag bei der Handball-Bundesliga, wurde jedoch verzichtet. „Die Spieler würden es so nicht noch einmal machen“, sagte Trainer Martin Wild.
Er selbst möchte spätestens ab Sommer 2025 als Trainer aufhören – könnte sich dann aber eine Rolle als Sportlicher Leiter vorstellen. Seit 2010 ist der Gymnasiallehrer als Trainer der ersten Mannschaft tätig.
Abteilungsleiter Michael Schneck erklärte zudem: „Der Aufwand, den Spieler, Trainer und Betreuer in der 2. Liga betreiben müssten, ist ungleich höher als in der 3. Liga“. Dazu kämen deutlich weitere Auswärtsfahrten – auch unter der Woche – und eine längere Spielzeit.
Hierzu würden die nötigen finanziellen Mittel schlichtweg fehlen. Ein reiner Hallenboden, 80 Meter lange LED-Banden und ein elektronischer Buzzer für Auszeiten kommen dazu. „Alles das erfordert Investitionen, die wir in dieser Höhe aktuell nicht finanzieren können“, sagte Schneck.
„Wir befinden uns jetzt im Teil des Jahres, für den man arbeitet“, schärft derweil Lützelberger die Sinne bei allen Beteiligten. „Jetzt entscheidet jeder einzelne Punkt. Unsere Energie und Fokus richten sich voll darauf.“
Schließlich zahle jeder damit auf den gemeinsamen Erfolg ein. „Wir haben uns darauf eingeschworen und ich spüre diese Energie im Training. Das macht Spaß“, so der am Saisonende scheidende EHF-Coach.
Fürstenfeldbruck wird seine Spieler dabei mit der bekannt emotionalen und aggressiven Spielweise, die darauf ausgelegt ist, Stress beim Gegner zu erzeugen, maximal fordern. „Sie haben starke Individualisten, ein gutes Umschaltspiel, aber auch eine klare Kultur“, so der 38-Jährige.
Der rechnet deshalb mit einem emotionalen Spiel und einem ganz heißen Duell. „Ich freue mich auf das Spiel vor einer großartigen Kulisse“, sieht er dabei die eigenen Fans wieder als echtes Faustpfand, das für den nötigen Rückenwind sorgen soll.