Die HSG-Handballer enttäuschen nach gutem Beginn abermals

Konstanz – Die SG Pforzheim-Eutingen hat nach dem 32:29 (12:16)-Coup bei der HSG Konstanz über die Tabellenführung in der 3. Liga Süd jubeln dürfen. Die „Gelb-Blauen“ verloren hingegen weiter an Boden.

Die Konstanzer schaffen es – laut Vereinsmitteilung – aktuell nicht, ihr Leistungsvermögen über die volle Spieldistanz auf die Platte zu bringen.

Oder aber wenigstens, schwächere Phasen nicht so sehr ins Kontor schlagen zu lassen, dass alle gute Arbeit zuvor komplett eingerissen wird.

Oder gute Phasen noch besser für sich zu nutzen und ein noch größeres Polster aufzubauen. Im Spiel gegen das Topteam der SG Pforzheim-Eutingen jubelten am Ende erneut die Gäste in der Schänzle-Sporthalle.

Sie übernahmen – so die HSG weiter – mit 13:5-Punkten die Tabellenführung, nachdem es erneut zahlreiche Überraschungen in der 3. Liga Süd gab.

Die HSG liegt zwei Minus- und sechs Pluspunkte dahinter und rutschte auf Platz zwölf ab. Zu Beginn sah es ganz anders aus. Konstanz trat sehr entschlossen und dominant auf.

Mit einer aggressiven und kompakten Abwehr stellten die Gastgeber die SG Pforzheim-Eutingen vor große Probleme. Die seien so kaum einmal zu guten Abschlüssen gekommen.

Und wenn doch, war HSG-Schlussmann Konstantin Poltrum zur Stelle. Insbesondere das junge HSG-Eigengewichts Jan Stotten im rechten Rückraum war mit seiner Dynamik und Spielstärke von den Goldstädtern nicht zu kontrollieren.

Immer wieder setzte er sich, gut in Szene gesetzt von seinen Mitspielern im linken und zentralen Rückraum, im Eins-gegen-Eins durch oder hatte trotz Kontaktes noch das Auge für den besser postierten Mitspieler.

Nach knapp 20 Minuten vollendete der gebürtige Konstanzer zum 12:6, Christos Erifopoulos legte zum 13:6 vom Siebenmeterstrich nach.

Sieben Tore vorne – es lief vieles nach Plan für die HSG. Doch schon in den letzten fünf Minuten vor dem Gang in die Kabine bekam das Konstanzer Spiel erste Risse.

Das Muster der vergangenen Wochen begann sich zu wiederholen. Die Sieben-Tore-Führung nach bis zu diesem Zeitpunkt guter Vorstellung schmolz bis zur Pausensirene auf nur noch 16:14 zusammen.

Mit einer deutlich verbesserten Abwehrleistung, hoher Aggressivität und der kurzen Leine für Jan Stotten gelang nach 36 Minuten der Ausgleich zum 17:17, nach 40 Minuten war Mikita erneut zur Stelle und brachte seine Farben das erste Mal überhaupt in Führung.

Pforzheim bewahrte über die komplette zweite Hälfe viel Ruhe in seinen Aktionen, agierte clever mit langen Angriffen, wenigen Fehlern und vor allem großer Stabilität im Deckungsverbund.

Konstanz blieb Halbzeit übergreifend erneut knapp neun Minuten ohne eigenen Torerfolg und verlor komplett den Faden. Einige überhastete Abschlüsse, sichtbare Nervosität und eine steigende Fehlerquote machten es der HSG immer schwerer.

Nach dem 20:20 folgten weitere vier torlose Minuten und ein 4:0-Lauf für Pforzheim zum 20:24 (46.). Die Gäste bogen mit allen Trümpfen in den Händen in die Schlussviertelstunde ein.

Konstanz versuchte alles, um die Wende noch einmal herbeizuführen. Auf 22:24 kam man heran, es dauerte jedoch bis in die 57. Spielminute, als Lars Michelberger endlich der Abschlusstreffer zum 27:28 gelang.

Der Spitzenreiter reagierte auch in dieser Phase ruhig, während die Gastgeber wie schon in den Wochen zuvor zu viel in zu kurzer Zeit wollten. Drei Tore in Folge zum 27:31 sorgten für die Entscheidung und riesigen Jubel über den ersten Erfolg in der 3. Liga am Schänzle überhaupt.

Der HSG Konstanz würden nun schwere Wochen bevorstehen. Am Samstag folgte das Derby beim HBW Balingen-Weilstetten II und eine Woche später beim Topteam VfL Pfullingen.

Erst wieder am 8. November sei dann ein Heimspiel gegen den TSB Heilbronn-Horkeim für die HSG-Handballer zu bestreiten.

HSG Konstanz:

Noah Frensel, Konstantin Poltrum (beide Tor); Michel Stotz (2), Lars Michelberger (3), Felix Spross (3), Christos Erifopoulos (7/6), Luca Schwormstede, Maxim Pliuto (5), Jan Stotten (7), Nikita Pliuto, Jonas Hadlich, Sören Fuhrmann, Lukas Dietrich (2), Veit Schlafmann.