Die HSG-Handballer bleiben im Fränkischen eiskalt

Erlangen – Weiterhin ersatzgeschwächt hat die HSG Konstanz bei der aus dem Erstliga-Kader verstärkten Reserve des HC Erlangen bis zur letzten Sekunde um den Erfolg bangen müssen.

Aber man hatte nach großem Kampf ohne sechs Spieler am Ende mit 29:28 (15:13) knapp die Nase vorne. Mit 10:2-Punkten kletterte die HSG auf Rang zwei und ist nun vor dem Topspiel am Samstag, 20 Uhr, in der Schänzle-Hölle gegen Würzburg das einzige noch ungeschlagene Team der 3. Liga Süd.

Als noch neuneinhalb Minuten auf der Uhr waren, hätten die Buchmacher die Quoten für einen Konstanzer Auswärtssieg – laut Vereinsmitteilung – sicher entsprechend attraktiv gestaltet. 25:22 stand es zu diesem Zeitpunkt für die Erstliga-Reserve des HC Erlangen.

Die hatte sich in der zweiten Hälfte mit einer extrem aggressiven Abwehr und einem gegen seinen Ex-Klub auftrumpfenden Torwart Michael Haßferter förmlich hineingesteigert und war richtig auf Betriebstemperatur gekommen.

Die Mittelfranken gingen in den Zweikämpfen gallig zur Sache – die HSG Konstanz schien beindruckt und angezählt. Die Gäste hatten in dieser Phase größte Probleme, sich klare Torchancen zu erarbeiten und waren immer wieder zu Not-Würfen und -aktionen gezwungen.

Jörg Lützelberger zog mit der Auszeit die Notbremse. Der HSG-Coach impfte seinen Schützlingen weiter Ruhe sowie Geduld ein und stellte um. Mit dem siebten Feldspieler, und ungewohnter Aufstellung nach Behandlungspause für Sebastian Hutecek mit Linkshänder Fynn Beckmann als Spielmacher, bot sich sofort ein anderes Bild.

Binnen drei Minuten hatten Aron Czako, Lukas Köder und der starke Lars Michelberger – so die HSG weiter – die Partie wieder geöffnet und zum 25:25 ausgeglichen. Das Zeichen für Europameister Joannes Sellin, auf der Gegenseite, sein Team ebenfalls zur Besprechung an die Seitenlinie zu bitten.

Immerhin hatte der langjährige Bundesligaspieler in Antonio Metzner (ehemaliger A-Nationalspieler), Yannick Bialowas (61 Erstligaeinsätze), Stephan Seitz und Florian von Gruchalla (330 Erstligaspiele) neben vielen jungen Talenten auch immense Erfahrung und Qualität aus dem Bundesligakader aufbieten können.

Doch, wie schon in schwierigen Phasen zuvor, zeigte sich Tom Göres im HSG-Tor als wichtiger Rückhalt. „Wir konnten mit einer guten Abwehr Würfe für Tom generieren“, sagte Lützelberger und freute sich über die „beste und wichtigste Leistung von Tom im HSG-Trikot.“

Mit einem Kraftakt stellten Sebastian Hutecek und Czako auf 26:28, Michelberger markierte dann zweieinhalb Minuten vor Schluss den letzten Konstanzer Treffer. So wurde es noch einmal richtig eng, als Erlangen zwei Minuten vor der Sirene der Anschlusstreffer gelang.

Doch damit nicht genug: Nach der letzten Auszeit hatte der HC noch 28 Sekunden für den möglichen Punktgewinn. Mit einer starken Abwehrleistung verhinderte Konstanz den Ausgleich und durfte jubeln.