
Bern – Obschon der HSC Kreuzlingen im QHL-Playoff-Viertelfinal (best-of-5) nochmals alles in die Waagschale geworfen hat, verlor er auch das dritte Duell gegen den BSV Bern.
Beim 22:32 konnten die Thurgauer – laut Vereinsmitteilung – nur in den ersten 20 Minuten (9:9) mithalten. Damit endete für die Kreuzlinger Handballer am 12. April 2025 in der Mobiliar-Arena in Bern-Gümligen die lange und vorläufig letzte QHL-Saison nach insgesamt 30 Spielen.
In Erinnerung bleiben werden den Thurgauern – so der HSCK weiter – insbesondere die starke Phase vor der Weihnachtspause, die sie nach dem 35:33-Heimsieg über den Vizemeister und Cupsieger HC Kriens-Luzern bis auf Platz vier brachte – und natürlich die vergangene Woche.
Nur einen Tag vor dem Playoff-Start mussten sie den Entscheid der Vereinsführung zur Kenntnis nehmen, das Team nach drei Jahren aus finanziellen und infrastrukturellen Gründen freiwillig aus der höchsten Spielklasse zurückzuziehen.
In Anbetracht dieser Umstände zeigte der HSCK drei respektable Playoff-Auftritte gegen den mit mehreren Nationalspielern bestückten BSV Bern.
Der Halbfinaleinzug des Qualifikationsdritten sei zweifelsfrei verdient. Trainer David Staudenmann hat insgesamt deutlich mehr Breite und auch mehr Qualität im Kader.
Im Halbfinal treffen die Berner auf den HC Kriens-Luzern, der St. Otmar St. Gallen ebenfalls in drei Spielen ausschaltete.
Bis zum 9:9 in der 21. Minute verlief die attraktive Partie auf Augenhöhe. Die Kreuzlinger stemmten sich vor 800 Zuschauern vehement gegen das Ausscheiden.
Die beiden Torhüter Mathieu Seravalli bei Bern und Andreas Wieser beim HSCK zeichneten sich bis dahin mit mehreren Paraden aus. Doch dann hätten die beiden jungen Unparteiischen mit umstrittenen Entscheiden für negative Emotionen.
Bujar Ramosaj kassierte nach 23 Minuten bereits seine zweite Strafe und Cheftrainer Ralf Bader gleich auch noch eine hinterher, weil er den umstrittenen Ausschluss seines Abwehrchefs hinterfragte.
Diese doppelte Unterzahl nahm den Kreuzlingern den Anfangsschwung komplett. Dazu kamen mindestens vier vergebenen Grosschancen, was allerdings auch am überragenden erst 20-jährigen Berner Nationaltorhüter lag, dem in der ersten Halbzeit zehn Paraden gelangen.
So blieb der HSCK während neuneinhalb Minuten ohne weiteren Treffer, was die im Abschluss viel kaltblütigeren Berner zur wegweisenden 16:9-Führung nutzten.
Erst in den Schlusssekunden dieser turbulenten ersten Halbzeit gelang dem HSCK noch der zehnte Treffer. Die Hypothek sei allerdings bereits groß gewesen.
In den zweiten 30 Spielminuten bewiesen die Kreuzlinger zumindest ihre intakte Moral. Sie kämpften sich bis zur 42. Minute nochmals bis auf 15:19 heran und besassen sogar die Chance auf ein weiteres Aufrücken.
Irgendwie sinnbildlich unterlief ihnen dabei im Angriff ein unerzwungener Abspielfehler, bevor man bei einer weiteren Grosschance einmal mehr an Keeper Seravalli scheiterte.
Drei Minuten später hatten die Berner das Zwischenergebnis bereits wieder auf 22:15 (45.) erhöht. In der Schlussviertelstunde schwanden bei den Thurgauer nicht nur die Kräfte, sondern auch der letzte Funken Glauben an eine Wende.
Bern spulte die letzten Minuten souverän hinunter und erhöhte gegen die desillusionierte HSCK-Truppe schließlich bis auf den 32:22-Endstand.
Wie tief die Enttäuschung bei den Spielern über den Entscheid der Vereinsführung sitzt, wurde nach dem Abpfiff deutlich, als bei nicht wenigen sogar die Tränen flossen.
Ganz zum Schluss standen die Kreuzlinger und ihr Staff dann nochmals für ein Erinnerungsfoto zusammen, hatte man doch dem HSCK und dem Thurgauer Männerhandball mit dem 6. Rang in der Hauptrunde und der Playoff-Viertelfinal-Qualifikation die erfolgreichste Saison der Geschichte beschert.
HSC Kreuzlingen:
Wieser (1.-30-/5 Paraden), Berisha (31.-60./4 Paraden); Wehrli (3), Dedaj (3/2), Zeltner (1/1), Heim, Drilon Tahirukaj, Beckmann (2), Ramosaj (1), Brezina (4), Rink (3), Damböck (3), Kozina, Drenit Tahirukaj (2).