Die HSG-Handballer gehen seit gefühlter Ewigkeit mal wieder als Verlierer vom Feld

Pfullingen – Erstmals seit 2. Dezember vergangenen Jahres hat die HSG Konstanz das Spielfeld wieder als Verlierer verlassen müssen. Die Erfolgsserie riss beim VfL Pfullingen, der sich dank einer starken Leistung verdient, am Ende aber ein paar Tore zu hoch mit 32:28 (18:16) durchsetzte.

Für die HSG geht es nach drei Auswärtsspielen in Serie – laut Vereinsmitteilung – am Samstag, 20 Uhr, in der „Schänzle-Hölle“ weiter – mit dem vorletzten Heimspiel der regulären Saison. Von Beginn an lieferten sich Pfullingen und Konstanz einen hitzigen Schlagabtausch mit hohem Tempo.

Den deutlich besseren Start erwischten dabei – so die HSG weiter – die Gastgeber. Mit ihrer aggressiven, wuchtigen Spielweise bereiteten sie der Konstanzer Deckung immer wieder große Probleme. „Wir kommen ganz schlecht rein in das Spiel“, befand Jürg Lützelberger.

„Vor allem defensiv. Offensiv passt das.“ Niklas Roth brachte den VfL nach knapp einer Viertelstunde bereits mit 10:5 in Front – und hatte sich spätestens jetzt in einen Rausch gespielt. Der HSG-Coach bemängelte in dieser Phase, dass „wir nicht die Würfe auf das Tor bekommen, die wir haben wollen und zu viel zurückweichen“.

Eine schwere Hypothek seien zudem einige unnötige Zeitstrafen und Unterzahlsituationen gewesen, die Pfullingen konsequent ausnutzte. Aus dieser Umklammerung und dem großen Druck konnten sich die „Gelb-Blauen“ nur allmählich etwas befreien.

Immerhin: In der 20. Spielminute verkürzten Fynn Beckmann und Sebastian Hutecek per Doppelschlag auf nur noch 12:10. Drei Treffer in Serie kurz vor der Pause ließen trotz Vorteilen der Württemberger im ersten Durchgang noch alle Möglichketen für Halbzeit zwei.

Nach dem Seitenwechsel gewann die Deckung der HSG an Stabilität – und schon war der eingewechselte Janis Boieck im Tor einige Male erfolgreich zur Stelle. Routinier Lukas Köder und Sven Iberl aus der U21 stellten rasch den Ausgleich zum 18:18 her und alles wieder auf null.

Kurz darauf bot sich die große Chance für die Konstanzer vom Siebenmeterpunkt zur ersten Führung – doch der Ball klatschte nur an das Lattenkreuz und von dort zu einem Pfullinger. Stattdessen brachte Julian Mühlhäuser seine Farben in Unterzahl wieder in Front.

„Wir decken hier gut“, lobte Lützelberger angesichts von lediglich zwei Gegentoren in den ersten zehn Spielminuten des zweiten Durchgangs. Die beiden besten Rückrundenteams lieferten sich fortan einen packenden Schlagabtausch mit hoher Intensität.

Maxim Pliuto sorgte kurz vor Anbruch der letzten zehn Spielminuten erneut für den Ausgleich (22:22), doch vor allem Niklas Roth mit seinen Einzelaktionen und Lukas Fischer mit sieben verwandelten Siebenmetern bei sieben Versuchen drehten nun noch einmal auf.

Schlag auf Schlag ging es nun hoch und runter auf beiden Seiten. Pfullingen legte vor, Konstanz zog postwendend nach. Als wieder Roth auf 29:26 erhöhte und Niklas Ingenpaß nach der dritten Zeitstrafe vom Feld musste, war Konstanz gezwungen, das Risiko weiter zu erhöhen.

Wenige Minuten später wurde auch noch Lars Michelberger disqualifiziert und Fischer erhöhte erneut vom Punkt auf 30:26. „Wir haben bis zur 49. Spielminute nur vier Gegentore in der zweiten Halbzeit bekommen“, so Lützelberger. „Dann kann es in beide Richtungen gehen.“

Pfullingen habe in der Schlussphase jedoch mehr Druck in die Tiefe entwickelt und „bekommt damit die Zeitstrafen gezogen. Uns tun vorne Entscheidungen wirklich weh, wo uns die Konsequenz fehlt.“ In den letzten Minuten öffnete der 38-Jährige noch die Deckung und versuchte alles.

Pfullingen blieb jedoch cool und feierte einen am Ende um ein paar Tore zu hoch ausgefallenen 32:28-Erfolg, der „den kompletten Spielverlauf nicht wiedergibt“, sagte der EHF-Mastercoach und fügte an: „Das war kein besonders gutes Spiel von uns und deswegen zwei verdiente Punkte für Pfullingen.“