Kreuzlingen – Im ersten SPL1-Ernstkampf nach der siebenwöchigen EM- und Feiertagspause ist der HSC Kreuzlingen dem Co-Leader GC Amicitia Zürich zu Hause knapp mit 17:20 (12:8) unterlegen gewesen.
Die Kreuzlingerinnen benötigten acht Angriffe zum ersten Treffer in der 8. Minute. Dafür stand die Abwehr von Beginn weg gut. Sie konnte sich auf eine starken Torfrau Kerstin Sander verlassen, die in der ersten Halbzeit mit acht Paraden brillierte.
Auch Zürich hatte in der Person von EM-Teilnehmerin und Schweizer Goalie-Juwel Sereina Kuratli (neun Paraden) – laut Kreuzlinger Vereinsmitteilung – seine Beste zwischen den Pfosten.
Ab der 10. Minute übernahm dann allerdings der HSCK das Zepter und stellte den Co-Leader mit seiner kompakten Abwehr vor einige Probleme. Stellvertretend dafür die Wurfbilanz der beiden Nationalspielerinnen Chantal Wick (0 aus 3) und Kim Erni (1 aus 3) im Rückraum.
Da half auch wenig, dass sich Zürichs Trainer Kent Ballegaard im Angriff mit einer 7. Feldspielerin versuchte. Der HSCK konnte sich bis zur Halbzeit auf 12:8 absetzen. Die Hälfte der Kreuzlinger Tore erzielte dabei Selma Kikanovic.
Weil die Startphase des HSCK in die zweite Halbzeit eine Kopie der ersten war, hatte Zürich den Rückstand bis zur 36. Minute – so der Verein weiter – wettgemacht. Nach einem Time-out stellte HSCK-Trainer Felix Kugler seine Angriffsformation um.
Fast neun Minuten dauerte es allerdings, bis sein Team den ersten Treffern in der zweiten Halbzeit zum 13:14 erzielte. Es sollten gleich weitere zehn lange Minuten folgen, in denen dem HSCK im Angriff nichts gelingen wollte.
Als Kugler sein zweites Time-out nahm, hatte sich GC Amicitia bereits auf 18:13 abgesetzt. Kikanovic erzielte den erst zweiten Treffer der Thurgauerinnen nach der Pause in der 52. Minute mittels Penalty.
An eine Wende glaubte zu diesem Zeitpunkt bereits kaum mehr jemand. Zürich kam nie mehr in Bedrängnis. Vielsagend sei auch das Duell der Topscorerinnen, das Zürichs Jung-Nationalspielerin Era Baumann gegen Kreuzlingens Fitore Aliu Berisha mit 10:0 zu ihren Gunsten entschied.
Der Kreuzlinger Trainer Felix Kugler zur Niederlage: „Wir starten schlecht, lassen uns aber nicht beirren und ziehen unseren Matchplan konsequent durch. Das Team spielt eine super Abwehr und jene Würfe, die trotzdem auf das Tor kommen, werden von Kerstin Sander pariert.“
Und weiter: „Die Leistung meiner Spielerinnen in der ersten Halbzeit war richtig stark.“ Weshalb der HSCK dann nach dem Seitenwechsel im Angriff komplett den Faden verlor, sei auch für Kugler schwer nachvollziehbar.
Er sieht das Problem primär in zu vielen Einzelaktionen und der ungenügenden Chancenauswertung. „Mit 20 Fehlwürfen und 15 technischen Fehlern, die am Ende auf unserer Matchbilanz stehen, lässt sich ein Gegner wie Zürich natürlich nicht bezwingen.“
Auf der anderen Seite stellt der HSCK-Trainer fest, dass man mit 20 Gegentoren ein Spiel definitiv gewinnen müsste. „An dieser aus meiner Sicht wenig zwingenden Niederlage können wir nichts mehr ändern. Jetzt müssen wir unseren Fokus sofort auf das nächste überaus wichtige Spiel richten.“
HSC Kreuzlingen:
Sander (1.-60./16 Paraden, davon 2 Penaltys, 48 %), Siggaard (für 2 Penaltys/0); Grathwohl, Czech, Blanke (1), Suter (1), Flohr (4), Kikanovic (7/4) , Stoll (2), Mustafa (2), Aliu Berisha, Heinstadt.