Die Kadetten kassieren unter dem Strich zu viele Tore

Schaffhausen – Nachdem die Kadetten Schaffhausen zuletzt gegen den HC Kriens-Luzern die Nase vorne hatten, nutzte der Vizemeister dieses Mal die Fehler der Gastgeber eiskalt aus. Vor knapp 900 Zuschauern entführten die Innerschweizer mit 38:36 (17:15) die Punkte.

Für die Kadetten geht es – laut Vereinsmitteilung – schon am Samstag in der BBC Arena weiter. Zu Gast ist dann um 18.45 Uhr der TSV St. Otmar St. Gallen. Tickets sind online und an der Abendkasse erhältlich.

Richtig laut wurde es schon vor Spielbeginn, als David Graubner, Geschäftsführer der Kadetten, seinen langjährigen Kreisläufer Jonas Schopper mit einem Präsent offiziell verabschiedete – als Spieler.

Als Trainer im Nachwuchsbereich wird „Schoppi“, der mit großem Applaus bedacht wurde, weiter für die „Orangen“ tätig sein. Ebenfalls einen erfreulichen Hintergrund hatte das Fehlen von Topsorer Odinn Thor Rikhardson.

Denn die Frau des Isländers erwartete – so die Kadetten weiter – Nachwuchs. So startete David Hrachovec auf dem rechten Flügel und wurde mit sieben Treffern schliesslich bester Torschütze auf Seiten der Munotstädter.

War der Start auch verheißungsvoll, für sein Team wollte es an diesem Abend allerdings nie so richtig laufen. Mehdi Ben Romdhane brachte die Gastgeber nach viereinhalb Minuten mit 3:1 in Front und bis zum 7:6 (12.) konnten sie weiter vorlegen.

Allerdings zeigte sich schon hier, dass die Gäste aus Kriens-Luzern hochmotiviert angetreten waren und mit ihrem schnellen Angriffsspiel immer wieder erfolgreich Nadelstiche setzen konnten. Zumal die Fehlerquote mit elf Turnovers beim Triple-Sieger der vergangenen Spielzeit hoch war.

Damit kam die große Stärke der frech und stark aufspielenden Innerschweizer mit ihrem gefährlichen Tempospiel oft erfolgreich zum Tragen. Bereits vor der Pause konnten sie mit drei Toren in Führung gehen und einen Zwei-Tore-Vorsprung (17:15) mit in die Kabine nehmen.

In der zweiten Hälfte kamen die Kadetten nach einem Vier-Tore-Rückstand wieder zurück und eröffneten eine spannende Schlussphase, als Lukas Maros elf Minuten vor Schluss das 28:28 markierte.

Wenig später ließ Marvin Lier die Stimmung in der BBC Arena weiter steigen: 31:30, die erste Führung im zweiten Durchgang. Zahlreiche Fehlabspiele direkt zum Gegner blieben die Achillesferse, die mit Kontertoren bestraft wurden.

„Wenn man zu Hause 38 Gegentore bekommt“, sprach Kadetten-Trainer Hrvoje Horvat deutliche Worte, „müssen wir über die Einstellung reden. Da können wir nicht zufrieden sein, wie wir das Spiel angegangen sind.“

In dieselbe Kerbe schlug Hrachovec, der die „vielen Fehler“ bemängelte. „So konnte Luca Sigrist 15 Tore erzielen, bestimmt zehn durch Gegenstösse.“

In der Schlussphase hätte seine Mannschaft auch dank der 13 Paraden von Keeper Kristian Pilipovic dennoch einige Chancen auf einen oder gar zwei Punkte gehabt – konnte sie aber nicht nutzen und musste stattdessen nach neuerlichen Fehlpässen noch Treffer ins leere Tor verkraften.

Beim 32:36 vier Minuten vor dem Ende sahen die Gäste schon wie der sichere Sieger aus. Lucas Meister brachte mit seinem Anschlusstor zum 36:37 43 Sekunden vor der Sirene noch einmal Spannung zurück.

Doch am Ende behielt Kriens-Luzern die Nerven und setzte den Schlusspunkt unter den verdienten 38:36-Auswärtssieg. „Wenn man als Favorit auf die Platte kommt, muss man das auch beweisen“, sagte Horvat im Anschluss.

„Es wird nichts von alleine kommen. Wir haben ohne Foul gespielt.“ Zudem kritisierte er das Rückzugsverhalten, das zu viele leichte Gegenstosstore zur Folge hatte.

Und erklärte: „Dadurch wurde die Nervosität erhöht und wir haben dem Gegner das Leben durch viele technische Fehler leicht gemacht.“

Schon am Samstag, 18.45 Uhr, empfangen die Kadetten den TSV St. Otmar St. Gallen zum nächsten Heimspiel in der BBC Arena. Tickets sind über den Onlineshop der Kadetten Schaffhausen erhältlich.