Hart erkämpft, aber verdient: Punktgewinn für die HSG

Ludwigshafen – Ganz starkes Comeback der HSG Konstanz beim Tabellenzweiten Eulen Ludwigshafen. Nach einem 10:15-Halbzeitrückstand lag die HSG eineinhalb Minuten vor Schluss mit 30:28 vorne und hatte nach Ablauf der Spielzeit den Sieg mit dem letzten Wurf in der Hand.

Der ausgeführte direkte Freiwurf von Lars Michelberger krachte jedoch gegen das Lattenkreuz. Das letzte Spiel des Jahres findet im Rahmen des „Christmas-Games“ am 26. Dezember in der „Schänzle-Hölle“ gegen Erstliga-Absteiger TuS N-Lübbecke statt.

Tickets sind – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – online unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Gegen Ende der ersten Hälfte schien die Sache schon fast eingetütet. Die zurück in die 1. Bundesliga strebenden Eulen Ludwigshafen beherrschten das Geschehen fast nach Belieben.

„Das war zu statisch von uns. Dadurch kommen wir in Bedrängnis und machen vorne Fehler, die wir schon lange hinter uns wähnen. Wir müssen in jeder Aktion am Limit sein – auch zu Beginn eines Spiels“, ärgerte sich Jörg Lützelberger.

Die Konstanzer Lebensversicherung hieß zu diesem Zeitpunkt – so die HSG weiter – Leon Grabenstein. Der HSG-Schlussmann machte eine Riesen-Partie, schnappte sich 21 Mal den Ball und partierte damit knapp 43 Prozent der Würfe auf sein Tor.

Was Grabenstein für Konstanz war, waren auf der Gegenseite oft Pfosten und Latte, die für die Gastgeber retteten. Oder anders betrachtet: Konstanz fehlten oft ein paar Zentimeter und etwas Glück im Abschluss. Folgerichtig lagen die „Eulen“ nach Durchgangs eins klar vorne.

„Die erste Halbzeit hat mich angestrengt, die zweite hat mir einfach nur Spaß gemacht. Weil die Jungs da drin im Spiel waren und das, was sie sich in der ersten eingebrockt haben, schnell egalisiert haben“, bilanzierte HSG-Coach Lützelberger.

Und tatsächlich: Ein komplett anderes Spiel bekamen die Zuschauer nach der Pause zu sehen. Die „Blau-Gelben“ kamen wie verwandelt aus der Kabine. Waren nun griffig, entschlossen, viel variabler und ideenreicher und gingen auch im Angriff mit Überzeugung voll zur Sache.

Nur sechs Minuten benötigten sie so, um die Hypothek aus dem ersten Durchgang zu egalisieren und zum 17:17 durch Lars Michelberger auszugleichen. Der traf in dieser Szene zum dritten Mal nach der Pause.

Das sollte der Auftakt zu einer großartigen Vorstellung des HSG-Eigengewächses sein, das die Eulen nie in den Griff bekamen. Michelberger stand lange in der Luft und schleuderte die Bälle vornehmlich aus dem Sprungwurf in alle Ecken des Eulen-Kastens.

Zwölfmal rief der Hallensprecher bis zum Ende den Namen Michelberger aus. „Es hat sich gut angefühlt“, strahlte der zwei Meter große Hüne. „Ich bin direkt gut reingekommen und dann lief es einfach.“ Doch sein letzter Versuch aus einem direkten Freiwurf klatschte ans Lattenkreuz – 30:30.

Michelberger: „Wir freuen uns über den einen Punkt. Jeder Punkt, den wir hier holen ist sehr gut. Jetzt können wir daheim gegen Lübbecke nochmal zeigen, dass wir das können und es im Tank haben. Da wollen wir wieder ein gutes Spiel machen.“