Die HSG Konstanz hält mehr als nur richtig gut mit

Lübbecke – Duplizität der Ereignisse: Bereits das Hinspiel gegen den TuS N-Lübbecke hatte die HSG Konstanz trotz starker Leistung äußerst unglücklich in der allerletzten Sekunde mit einem Tor verloren. Auch beim zweiten Duell mit dem Tabellenvierten war es wieder so.

Erneut konnte die HSG – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – mit einer guten Vorstellung und tollen Moral überzeugen – wurde aber nicht mit durchaus möglichen Punkten dafür belohnt. Am Mittwoch, 19 Uhr, wartet zum Abschluss der Saison in der 2. Handball-Bundesliga der letzte Vergleich in der Schänzle-Hölle.

Nach dem Baden-Württemberg-Derby gegen Bietigheim werden – so die HSG weiter – zudem verdiente Spieler verabschiedet (Tickets unter www.hsgkonstanz.de/tickets).

Wie sich die HSG trotz der erneut vielen Ausfälle beim letztjährigen Erstligisten und aktuellen Tabellenvierten in fremder Halle schlug, sei aller Ehren wert gewesen. Hochkonzentriert und fokussiert startete sie in die Partie.

Die ersten sieben Minuten liefen voll nach Plan von HSG-Chefcoach Jörg Lützelberger. David Knezevic besorgte hier schon das 5:1 für seine Farben. Kurz darauf sah sich Lübbeckes Trainer Michael Haaß schon zur Notbremse und ersten frühen Auszeit gezwungen.

Von „viel Qualität“ sprach dieser mit Blick auf die HSG, die „schon viele Teams der Liga am Rand einer Niederlage hatte. Ich war mir keineswegs sicher, wie das heute ausgehen würde.“ Der Handball-Weltmeister hatte aber zunächst offenbar die richtigen Worte an seine Mannschaft gerichtet.

Diese egalisierte den Konstanzer Vorsprung dank einfacher Fehler und leichter Tore über den Gegenstoß binnen drei Minuten. Ganz wichtig nicht nur in dieser Phase des Spiels war HSG-Schlussmann Leon Grabenstein, der gegen seinen künftigen Arbeitgeber mit 13 Paraden – fast 32 Prozent gehaltene Bälle – zu einem echten Faktor wurde.

Mit Grabenstein als Rückhalt, großem Einsatz und Kampf, aber auch guten Ideen, ließ sich die junge Mannschaft vom Bodensee jedoch nicht verunsichern. Der siebenmal erfolgreiche Aron Czako brachte sein Team erneut mit zwei Treffern in Front (9:7/17.).

„Wir wollten hier die Party crashen“, grinste später Jörg Lützelberger. Bislang hierhin war seine Mannschaft dazu auf allerbestem Wege. Wie schnell es gehen kann, wenn die Qualität eines Peter Strosack, Tom Skroblien oder Benas Petreikis erstmal ins Rollen kommt, mussten die „Gelb-Blauen“ noch vor der Pause erfahren, als Lübbecke plötzlich mit 16:11 vorlegte.

„Insgesamt war das eine gute Leistung“, lobte Lützelberger zurecht. Sein Team zeigte erneut, dass es mit einem Topteam der Liga voll auf Augenhöhe agieren kann – allein, es fehlte das letzte, entscheidende Quäntchen Abgezocktheit und Ruhe, um vielleicht sogar die ganz große Sensation zu schaffen.

Immerhin ließ Konstanz zu keinem Zeitpunkt locker. Als die Ostwestfalen etwa nach der Pause mit 20:16 vorgelegt hatten, besorgte Yongster Jo Knipp nach wieder starken Paraden von Grabenstein den neuerlichen Anschluss zum 19:20 und jede Menge Spannung.

Bemerkendwert sei die Einstellung der Gäste gewesen, die immer wieder zurückkamen. Als Skroblien zum 24:20 getroffen hatte, entschied sich Lützelberger in der letzten Viertelstunde für den siebten Feldspieler und setzte Lübbecke damit noch einmal derart unter Stress, dass sich ein echter Krimi entwickelte.

In den letzten Minuten setzte Konstanz angesichts verrinnender Zeit alles auf eine Karte, verteidigte zunächst offensiv und stellte dann zweimal die Wurffalle und ließ Lübbecke zum Abschluss kommen, um noch einmal in Ballbesitz zu gelangen.

Zunächst war Grabenstein gegen Strosack zur Stelle und Lukas Köder besorgte schnell den Anschluss zum 28:29. Die zweite Wurffalle gegen Leos Petrovsky war jedoch nicht mehr von Erfolg gekrönt. Nach dem Treffer zum 30:28 konnte Christos Erifopoulos lediglich noch zum 29:30-Endstand verkürzen.