Die HSG-Handballer verkaufen sich richtig gut

Frittlingen – Volle Halle, tolle Stimmung und ein von beiden Teams mit hohem Tempo geführtes, intensives Testspiel: Das Derby im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums des TV Frittlingen zwischen dem Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten und der HSG Konstanz begeisterte die rund 400 Zuschauer in der ausverkauften Leintalhalle. In einem munteren, unterhaltsamen Schlagabtausch konnten die Konstanzer sich trotz der 29:35 (16:19)-Niederlage gut verkaufen.

„Ein großes Lob an den Veranstalter, das hat uns richtig Spaß gemacht“, fasste HSG-Coach Jörg Lützelberger seine Eindrücke nach dem – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – bestens organsierten Event zusammen, nachdem die kleinen Autogrammjäger das Spielfeld gestürmt hatten.

Grund zur Freude hatte er schon vor dem Anpfiff, als sich Sebastian Hutecek, Janis Boieck und Samuel Wendel wieder die Handballschuhe schnüren und später auch in das Spielgeschehen zurückkehren konnten. Insbesondere für Wendel und Boieck ging – so die HSG weiter – damit eine lange Leidenszeit zu Ende.

Passen mussten hingegen kurzfristig noch Mathieu Fenyö, Neuzugang Konstantin Poltrum und der Langzeitverletzte Konstantin Pauli. Von Beginn an drückten die beiden Mannschaften auf das Gaspedal und hätten sich – trotz erst weniger Tage zurück im Mannschaftstraining – bereits in großer Spiellaune gezeigt.

Der Ball lief gut durch die eigenen Reihen – und nach vorne nutzten beide Seiten jede Gelegenheit für das Tempospiel. Für Konstanz netzte der Ex-Balinger Fynn Beckmann zum 2:1 ein, ehe sich vor allem Felix Sproß schon gut in Form zeigte, mit einem seiner sechs Tore das Match drehte und die „Gelb-Blauen“ mit 4:3 in Front warf.

Auf der Gegenseite waren der Isländer Oddur Gretarsson (6/2) und Jona Schoch (6), der zur kommenden Saison zur HSG Wetzlar wechseln wird, am erfolgreichsten. Der Ex-Konstanzer Patrick Volz fehlte verletzungsbedingt. Die Konstanzer spielten im Duell mit dem Team aus der stärksten Liga der Welt weiter frech mit und glichen nach einigen Paraden von Tom Göres zum 10:10 aus.

Dann konnte sich der Favorit aus Balingen nach dem 15:14 bis zur Halbzeit auf 19:16 absetzen. Direkt nach dem Seitenwechsel unterliefen der HSG ein paar ärgerliche Fehler, die die Mannschaft von der Schwäbischen Alb prompt zur 23:18-Führung nutzen konnte.

Mitte der zweiten Hälfte kam die HSG noch einmal durch zwei erfolgreich verwandelte Siebenmeter von Lukas Köder bis auf 28:25 heran – Balingen nutzte jedoch in den letzten Minuten nach dem 32:29 von Aron Czako noch einmal eiskalt die Konstanzer Fehler zum 35:29-Erfolg.

Lützelberger zog dennoch ein positives Fazit. „Die Jungs haben eine gute Woche fortgesetzt. Wir haben uns von Montag an kontinuierlich in den Inhalten und der Intensität gesteigert.“ Trotz der Gegenwehr und Qualität des Erstligisten in allen Bereichen „haben wir in allen Spielphasen viele gute Sachen auf die Platte gebracht.“ Was ihn noch gestört hatte, war das Überzahlspiel.

„Denn das waren Momente“, bemängelte er, „in denen wir den Spielverlauf und das Ergebnis für uns noch einmal etwas enger gestalten hätten können.“ In den Hintergrund geriet dies jedoch angesichts der ersten erfolgreichen Minuten von Wendel und Boieck nach monatelanger Reha-Phase.

„So gab es für uns viele kleine gute Geschichten“, resümierte der 38-Jährige. „Tolle Kulisse, tolle Fans, ein schönes kleines Handall-Fest.“ Am Samstag stand noch Athletiktraining auf dem Programm, ehe am Montag der Start in die erste Wettkampfwoche im neuen Jahr mit der Videoanlayse erfolgt.

Damit beginnt die Vorbereitung auf den Drittliga-Rückrundenstart am Samstag, 20, Januar, 20 Uhr, in der heimischen „Schänzle-Hölle“ gegen den TSB Heilbronn-Horkheim. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.