Die HSG-Handballer möchten in Bayern gerne nachlegen

Konstanz – Zum zweiten Auswärtsspiel der noch jungen Saison führt die HSG Konstanz der Weg zu HT München nach Unterhaching. Der Neuling bot dem letztjährigen Vizemeister TuS Fürstenfeldbruck vor Wochenfrist toll Paroli – die Konstanzer möchten nach dem 37:29-Erfolg gegen Waiblingen allerdings direkt nachlegen.

„Das tut gut, vor allem auch die Deutlichkeit am Ende“, blickt Jörg Lützelberger – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – auf den ersten Sieg seiner Mannschaft zurück. Rückenwind für seine junge Mannschaft, die allerdings nach wie vor viele Themen aufgezeigt bekam, die „wir besser machen können“, so der HSG-Coach. Seien es die Schnittstellen und die Abstimmung in der Abwehr, die Spieldisziplin, wenn das eigene Tor leer ist oder individuelle Themen.

„Einiges war aber schon besser“, freut sich der Trainer über Fortschritte und gute Arbeit seiner Schützlinge im Training. „Die Jungs“, lobt er, „haben vollen Einsatz gezeigt und sind schon besser zurückgelaufen als noch in Heilbronn.“ Zudem waren sie „cool geblieben“ als die Partie noch hart umkämpft war und einige Dinge nicht so gut geklappt hatten. Gerade in diesen Phasen war es wichtig, dass „wir konzentriert und weiter bei uns waren. In den letzten 15 Minuten haben wir uns dann freigespielt.“

Ein gutes Ergebnis gegen einen Gegner, der, davon ist der 38-Jährige weiter fest überzeugt, „Qualität hat und einige Gegner vor Herausforderungen stellen wird“. Ähnliches erwartet er – so die HSG weiter – beim Aufsteiger HT München, der im ersten Spiel gegen die SG Pforzheim-Eutingen lange gut aussah, dann aber abreißen lassen musste. Vor allem am letzten Spieltag im Münchener Derby beim Vizemeister TuS Fürstenfeldbruck sei der Zusammenschluss der Handballabteilungen des TSV Unterhaching und des SV-DJK Taufkirchen lange auf Augenhöhe und nahe dran am ersten Punktgewinn (30:34) gewesen.

Lützelberger kann sich gut in die Situation seines Trainerkollegen Johannes Borschel versetzen, der mit HT München in der letzten Spielzeit sehr erfolgreich war, mit 50:6 Punkten die Bayernliga dominiert hatte und sich nun in der 3. Liga neu zurechtfinden muss. Ganz ähnlich war es der HSG Konstanz vor einem Jahr nach dem Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga ergangen. Nach erheblichen Startschwierigkeiten zeigte sich die HSG dann oft auf Augenhöhe mit der Konkurrenz.

Schnell dazulernen und das neue Niveau adaptieren wird daher auch auf der Agenda in Unterhaching stehen. Dafür konnten mit Korbinian Lex und Yannick Engelmann auch zwei zweitligaerfahrene Leistungsträger vom Nachbarn aus Fürstenfeldbruck in das Hachinger Tal gelotst werden und ergänzen den erfahrenen, eingespielten Stamm. „Sie haben vorne wie hinten sehr erfahrene Spieler“, weiß Lützelberger.

Eine Spezialität des HT München sei es, ein sehr abwechslungsreiches Abwehrspiel aufzuziehen. Vom frühen Attackieren auf Höhe der Mittelinie bis zur defensiven 6:0-Variante hat München alles im Repertoire. „Wir müssen damit rechnen, dass alles passieren kann“, warnt der EHF-Mastercoach vor einer alles andere als leichten Aufgabe. Vom frühen Pressing bis hin zur Manndeckung, zuletzt etwa für den starken Fürstenfeldbrucker Rückraumspieler Benedikt Kellner, sei alles möglich.

Lützelberger: „In Fürstenfeldbruck haben sie gezeigt, dass sie ungemütlich und nervig sein können und haben Bruck einen großen Kampf geliefert. Daheim werden sie hochmotiviert sein.“ Gleiches gelte für sein junges Team, das in dieser Woche allerdings noch einmal neue Baustellen im Kader verkraften musste. Ob einige Spieler, die in der Trainingswoche verletzt pausieren mussten, wieder bis zum Spieltag fit werden, ist erst kurzfristig absehbar.

Mit sechs Einheiten in den ersten drei Tagen der Woche wurde intensiv an der Verinnerlichung der Ideen für die Abwehr gearbeitet. Noch galliger und aggressiver wünscht sich Lützelberger das Auftreten seiner Mannschaft, die noch mehr für Torwart Tom Göres arbeiten soll. Dieser dankte es bereits als guter Rückhalt. Im Angriff sollen das Selbstverständnis und die Klarheit weiter wachsen. Positive Erscheinungen seien hier zuletzt unter anderem die guten Leistungen von Christos Erifopoulos, Aron Czako und Luis Foege gewesen.