Die HSG-Handballer möchten an starken Heimauftritt anknüpfen

Konstanz – Teil drei der Englischen Woche: Am Sonntag, 16 Uhr, tritt die HSG Konstanz im rund 900 Kilometer entfernten Lübeck an der Ostseeküste an.

Das nächste Heimspiel in der „Schänzle-Hölle“ findet am Freitag, 31. März, um 20 Uhr gegen Hüttenberg statt. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

Nach der enttäuschenden Vorstellung in Dresden legte die HSG Konstanz – laut Vereinsmitteilung – eine bemerkenswerte Reaktion und Energie auf die Platte. Gegen den Tabellenachten und ein Schwergewicht der Liga wie die Eulen Ludwigshafen war die HSG 55 Minuten lang das dominierende und klar bessere Team.

Man konnte sich aber nach einer Sechs-Tore-Führung „nur“ mit einem Punkt belohnen. Auf der anderen Seite bleibt festzuhalten, dass ein Punktgewinn vor dem Spiel wohl schon von vielen als Erfolg verbucht und nach dem Auftritt an der Elbe nicht für möglich gehalten worden wäre.

„Holen wir uns in den letzten zwei Minuten einen Punkt nach Rückstand gegen die Eulen, gehen alle glücklich nach Hause. So sind wir alle traurig“, hatte Jörg Lützelberger im ersten Moment seine Gefühlslage beschrieben.

Doch wer gegen Ludwigshafen näher an vier Punkten in beiden Spielen ist als an weniger, der hat sein Potenzial und Leistungsvermögen für die 2. Bundesliga zugleich nachgewiesen. „Man muss den Bildern manchmal einen anderen Rahmen geben“, so der Headcoach.

„Nach dem abermals dramatischen Ausgang sind die Gefühle sehr intensiv. Ich fühle mich lebendig“, lächelt der 37-Jährige zwei Tage später. Schon längst sei er wieder mittendrin in der Aufarbeitung und den Details.

„Wir gehen dort mental und handwerklich rein“, verrät er. Wenngleich sich solche Druck- und Stresssituationen nicht komplett im Training simulieren lassen und die Cleverness sich vor allem mit der Erfahrung und Reife entwickeln dürfte, so fordert Lützelberger in diesem Bereich Fortschritte von seiner Mannschaft.

Diese hatte – so die HSG weiter – in den letzten Spielminuten in dieser Saison bereits fünf bis sieben Punkte aus den Händen gegeben. „Auf der anderen Seite ist es auch schon eine Leistung, überhaupt dort hinzukommen“, findet er.

Mit den vielen Spielen auf Augenhöhe mit den Topteams hat die HSG Konstanz unter Beweis gestellt, dass sie nach schwierigem Saisonstart schon viele Entwicklungsschritte gemacht hat und in der stärksten zweiten Liga der Welt voll konkurrenzfähig ist.

Der nächste Stopp beim Marathon durch die 2. Bundesliga, in der die Konstanzer über 20.000 Kilometer zu den Auswärtsspielen bewältigen müssen, ist in Lübeck. Schon am Samstag nimmt die HSG die rund 900 Kilometer in Angriff, die zweite weite Auswärtsreise innerhalb einer Woche.

„Für mich“, gibt Lützelberger Einblick in seine Verarbeitung der Geschehnisse in dieser turbulenten Woche, „hat die Reaktion schon in der Halbzeit in Dresden begonnen. Die erste Hälfte war abgehakt, danach wurde es schon besser. Nach dem Spiel haben wir dort direkt weitergemacht.“

Dann sei seine Mannschaft wie ein Feuerwerkskörper gewesen, der nur darauf gewartet habe, 72 Stunden später mit „Pulver, Emotionen, Ideen und einer neuen Geschichte und Strategie“, so der HSG-Coach, „voll dagegenzuhalten.“ Ja, und das sollte sie nun auch in Lübeck tun.