Die HSG-Handballer können sich für ein gutes Spiel nicht belohnen

Lübeck – Große Enttäuschung bei der HSG Konstanz nach 50 starken Minuten in Lübeck. Trotz langer Führung bis in die letzte Viertelstunde und trotz 35 erzielter Tore hat es für die „Gelb-Blauen“ auch im dritten Spiel nicht zu den ersten Punkten gereicht. Nach der 35:40 (19:19)-Niederlage an der Ostsee kommt der TuS Ferndorf am Sonntag, 17 Uhr, in die „Schänzle-Hölle“.

Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Viel hatte sich die junge Mannschaft der HSG Konstanz – laut Vereinsmitteilung – für die Partie beim bislang in drei Pflichtspielen in dieser Saison ungeschlagenen VfL Lübeck-Schwartau vorgenommen. Für den hohen Aufwand mit 900 Kilometern einfacher Anfahrt sollte Zählbares her.

Und Trainer Vitor Baricelli war überzeugt, dass sein Team ein gutes Spiel machen würde. Genau das trat auch ein. Vor allem offensiv wussten die Gäste – so die HSG weiter – von Beginn an mit schnellem, variantenreichem Spiel und vielen sehenswerten Ideen zu gefallen.

Frech, unbekümmert und durchsetzungsstark präsentierten sich die Konstanzer. Früh hatten sie mit schönen Zuspielen auf Kraftpaket Nikita Pliuto ein Mittel gefunden, das hervorragend funktionierte. Sechsmal kam der Kreisläufer zum Abschluss, sechsmal zappelte der Ball danach im Netz.

„Wir sind gut reingekommen und haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt“, lobte HSG-Coach Vitor Baricelli. Abwehr wurde allerdings von beiden Teams wenig gespielt, beide Seiten setzten auf extrem hohes Tempo im Angriff. So ging es Schlag auf Schlag hin und her und nach zwischenzeitlicher Zwei-Tore-Führung der Gäste mit 19:19 in die Halbzeit.

„Geburtstagskind“ Jannik Schrader war dabei weder vor noch nach dem Seitenwechsel zu stoppen und kam letztlich auf zehn Treffer. Auch in Durchgang zwei gaben zunächst weiter die weit gereisten Konstanzer den Ton an. Raivis Gorbunovs erhöhte mit einem schönen Wurf auf 21:19 für seine Farben, der trotz frühen Gesichtstreffers unermüdliche Jonas Hadlich stellte gar auf 19:22.

In dieser Phase bot sich seiner Mannschaft gar die Chance, den Vorsprung auf vier Tore auszubauen. Doch leichte technische Fehler verhinderten dies, Lübeck konterte und das kleine Polster betrug nur noch zwei Treffer. In einem weiter als Offensivfeuerwerk von beiden Teams geführten Schlagabtausch nicht mehr als ein Wimpernschlag.

Spektakulär machte indes Nikita Pliuto weiter, der trotz seiner 1,96 Meter und 113 Kilogramm auf engstem Raum gleich zwei Gegenspieler sehr geschmeidig austanzte und wieder auf 25:22 für die HSG erhöhte. Trotzdem ging es nun langsam dahin für sein Team. Frei vergebene Wurfchancen, technische Fehler und Konter des Gegners sind die Geschichte, die sich wiederholte.

Als Lübeck dann auch noch per Kempa-Trick durch Schrader auf 28:28 stellte, war das Momentum klar auf Seiten der Hansestädter. Die profitierten nun zudem davon, dass ein Tor von HSG-Kapitän Michel Stotz zurückgepfiffen und stattdessen auf Offensivfoul entschieden wurde.

Kämpferisch sei Konstanz nichts vorzuwerfen gewesen. Noch einmal Felix Sproß mit einem herrlichen Zuspiel auf engstem Raum auf Pliuto zum 31:29 zeuge vom Willen der Gäste. Wieder ein Kempa-Trick von Schrader zum 32:31 läutete jedoch die 35:40-Niederlage ein, die auf zu vielen Fehlwürfen sowie zu vielen technischen Fehlern in den letzten zehn Minuten fußte.

„Ich habe der Mannschaft dennoch gesagt“, erklärte Baricelli, „dass wir, auch auswärts, noch einen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir sind weiter in einem Prozess und werden weiter positiv bleiben und an uns glauben.“

Nach zuletzt zwei guten Spielen gegen Ludwigshafen und Lübeck ohne Lohn aufgrund zu vieler Fehler in der Crunchtime soll der finale Schritt zu den ersten Punkten nun im Duell der Aufsteiger am Sonntag, 17 Uhr, in der Schänzle-Hölle gemacht werden.