Die Fortschritte der HSG-Handballer sind noch nicht ausreichend

Konstanz – Die Eulen Ludwigshafen haben die stimmungsvolle Rückkehr der HSG Konstanz in ihre frisch renovierte „Schänzle-Hölle“ und die Heimpremiere in der neunten Zweitliga-Spielzeit gecrasht. Die Gäste entführten mit 30:27 (13:11) beide Punkte.

„Wir befinden uns in einem Prozess“, stellte Vitor Baricelli – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – nach einem heiß umkämpften Match fest. „Aber“, das war die positive Nachricht für die HSG Konstanz, die viel Mut für die nächsten schweren Aufgaben geben dürfte, „wir haben gezeigt, dass wir schnell lernen.“

Im Vergleich zum Auftaktspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen zeigte sich seine Mannschaft – so die HSG weiter – deutlich verbessert und hatte das Topteam aus Ludwigshafen am Rande einer Niederlage.

Kleinigkeiten in der „Crunchtime“ hätten jedoch den ersten Punktgewinn verhindert. Oder, je nach Lesart, die zu große Hypothek aus der Anfangsphase. Zunächst sah es noch nach einer klaren Angelegenheit für die Eulen aus.

Denn diese hätte die vielen Fehler und die große Anfangsnervosität der HSG eiskalt bestraft. Mit der 10:5-Führung im Rücken gewannen allerdings nicht die Rheinland-Pfälzer mehr Sicherheit, sondern Konstanz setzte auf dem neuen Handball-Boden erste Akzente.

Ein Doppelschlag von Nikita Pliuto und ein weiterer Treffer – trotz der Auszeit von Gästecoach Johannes Wohlrab – von Aron Czako brachten richtig Atmosphäre und Intensität. Von nun an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe.

„In den ersten zehn Minuten fehlte uns noch die Dichte in der Abwehr, sodass wir viele Tore über die Mitte kassiert haben“, hatte Baricelli ausgemacht. Dies wurde alsbald besser und Konstantin Poltrum brachte seine Mannschaft mit starken Paraden zurück ins Spiel.

Spätestens nach dem Seitenwechsel waren die „Gelb-Blauen“ endgültig am Drücker. Felix Sproß und Lars Michelberger besorgten den Ausgleich zum 13:13 – und ließen die Schänzle-Hölle kochen.

Als Raivis Gorbunovs gar auf 17:16 erhöhte und die erste Führung für seien Farben markierte, wackelte der Favorit aus Ludwigshafen. Erst recht, als sich die HSG nun mit einer guten kämpferischen Vorstellung und viel Tempo auch von einem neuerlichen 18:20-Rückstand nicht aus der Bahn werfen ließ.

Darüberhinaus sei es den Hausherren gelungen, das Match erneut zu drehen. Lukas Köder vom Siebenmeterpunkt stellte auf 21:20, Felix Sproß auf 22:21 nach knapp 47 Minuten.

„Dann haben wir es leider nicht geschafft“, so Baricelli, „in der Crunchtime gut zu spielen.“ Die Gäste zeigten sich in der entscheidenden Phase ruhiger, abgeklärter und hielten dem Druck der HSG stand.

Bis zum 25:25 ging es Kopf an Kopf hin und her, danach legten die Eulen immer ein Tor vor, Konstanz zog nach. Nach dem 27:28 durch Lars Michelberger setzten die Gäste die beiden Schlusspunkte und erhöhten zum 30:27-Endstand.