Die HSG-Handballer lassen auch in Pforzheim die Muskeln spielen

Pforzheim – Die HSG Konstanz marschiert weiter. Nach dem spielfreien Osterwochenende hat der Drittliga-Spitzenreiter die Pflichtaufgabe bei der TGS Pforzheim sehr souverän mit 35:28 (19:14) gelöst.

Nach dem – laut Vereinsmitteilung – elften Sieg in Folge beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger, der einen Lizenzantrag bei der Handball-Bundesliga eingereicht hat – Oppenweiler-Backnang – sieben Punkte.

Dazu kommt der bei Punktgleichheit – so die HSG weiter – entscheidende gewonnene direkte Vergleich. Nicht ganz einfach war die Partie für die HSG nach der Spielpause, der klaren Rollenverteilung und Erwartungshaltung.

Ein paar Minuten benötigten die Gäste dann auch, um wieder Fahrt aufzunehmen und sich eine deutliche Überlegenheit zu erspielen. Mit Konstantin Poltrum als sicherem Rückhalt zwischen den Pfosten setzten sich die Konstanzer nach acht Minuten langsam etwas ab.

Ein Doppelschlag von Lars Michelberger – achtfacher Torschütze an diesem Abend – brachte eine Drei-Tore-Führung nach knapp zwölf gespielten Minuten. Coach Jörg Lützelberger erinnerte daran, dass der Kopf im Sport immer eine große Rolle spiele.

Dennoch konnte er zufrieden sein, wie seine Schützlinge die Aufgabe und äußeren Rahmenbedingungen annahmen. Konzentriert, solide und jederzeit als klar spielbestimmend. „Wir haben von Beginn an gesehen, dass wir gut vorbereitet waren“, erklärte der HSG-Coach.

Niklas Ingenpaß brachte seine Farben nach etwas mehr als einer Viertelstunde mit sechs Treffern in Front (11:5) und ließ den großen und eindeutig tonangebenden Gästeblock jubeln. Überhaupt wurden die Konstanzer, die ein Drittel der 150 Zuschauer stellten, von ihren lautstarken Anhängern getragen.

Die hätten für eine tolle Stimmung und den nötigen emotionalen Push gesorgt. Die „Gelb-Blauen“ hatten jederzeit die Kontrolle über das Spiel, allerdings „ohne zu überragen“, wie Lützelberger anfügte.

Dafür ließ seine Mannschaft insbesondere in der zweiten Halbzeit angesichts eines frühen Elf-Tore-Polsters mit einigen leichtfertigen Ballverlusten zu viel liegen.

Konstanz nutzte die klaren Kräfteverhältnisse zu vielen Wechseln und Spielzeiten für alle Akteure – auch jene, die zuletzt auf ihre Chanen hatten warten müssen. Kurz vor der Pause setzten die Gäste noch einen erfolgreichen Nadelstich und spielten die letzten Sekunden nach ihrer Auszeit perfekt herunter.

Im letzten Moment bediente der gut aufgelegte Lars Michelberger Niklas Ingenaß am Kreis, der konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Lukas Köder verwandelte den fälligen Siebenmeter sicher zur 19:14-Pausenführung.

In Durchgang zwei zog die HSG Konstanz das Tempo kurzzeitig an und brachte durch das Tor von Maxim Pliuto zum 24:14 in der 37. Spielminute das erste Mal eine Zehn-Tore-Differenz auf die Anzeigetafel.

Michel Stotz sorgte mit dem 30:19 mit Anbruch der letzten Viertelstunde nicht nur für die höchste Differenz, sondern auch für die Vorentscheidung. „Für uns ging es darum, die zwei Punkte zu holen und unserem Ziel ‚Aufstiegsspiele‘ den nächsten Schritt näherzukommen“, so Lützelberger.

Am Samstag kommt es nun zum Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten SG Leutershausen und der führenden HSG Konstanz. „Wir werden dort nur mit einer Topleistung für zwei Punkte in Frage kommen“, ist Jörg Lützelberger überzeugt.