Die Kadetten werden für ihren großen Kampfgeist belohnt

Kreuzlingen – Ein Wechselbad der Gefühle haben die Kadetten Schaffhausen beim HSC Kreuzlingen durchlaufen. Zur Halbzeit mit drei Toren in Front, musste sich der Spitzenreiter nach einem 23:26-Rückstand sieben Minuten vor Schluss mächtig strecken. Mit einem 6:2-Lauf drehten die Kadetten die Partie und nahmen mit einem 29:28 (17:14)-Auswärtssieg beide Punkte mit.

Danach hatte es nach drei Treffern in Serie des gastgebenden HSCK zum 26:23 durch Thomas Rink – laut Vereinsmitteilung der Kadetten – nicht ausgesehen. Längst hatten sich die Nachlässigkeiten auf Seiten der schwarz gekleideten Gäste gerächt.

War Kreuzlingen erst wieder mit viel Kampf, Galligkeit und Emotionen zurück in das Spiel gekommen und das Momentum in die komplett andere Richtung gekippt. Zunächst war – so die Kadetten weiter – Pech mit Aluminium-Treffern im Spiel, dann war die Anzahl der Fehler auf Seiten der Kadetten deutlich zu hoch.

Kreuzlingen witterte Morgenluft und nutze die sich bietenden Möglichkeiten. Im Stile einer Spitzenmannschaft konnten die Kadetten den Schalter aber doch noch einmal umlegen. Hrvoje Horvat nahm eine Auszeit und stellte um. Die Abwehr bekam daraufhin wieder mehr Stabilität, Kristian Pilipovic zu einigen wichtigen Paraden und im Angriff stach die Variante mit dem siebten Feldspieler.

Lucas Meister, David Hrachovec und Patrik Martinovic besorgten innerhalb von drei Minuten den 26:26-Ausgleich. Yari Price behielt bei Treffer Nummer 27 die Nerven, ehe Ariel Pietrasik zwei Minuten vor dem Ende seine Farben jubeln ließ: 28:27, die erste Kadetten-Führung nach dem 21:20.

Torben Matzken war es schließlich, der nach einigen guten Ideen in der Crunchtime Kreisläufer Kassem Awad in Szene setzte. Der Schwede tankte sich gegen Drilon Tahirukay durch und markierte 31 Sekunden vor der Sirene den Siegtreffer, da Kreuzlingen danach keinen Wurf mehr auf das Tor zustande brachte.

Hrvoje Horvat zeigte sich mit der Vorstellung in Abwehr wie Angriff überhaupt nicht einverstanden und sagte: „Das war in der zweiten Hälfte bis auf die letzten zehn Minuten gar nichts. Nach der Umstellung haben wir richtig gedeckt und uns mit dem ‚Sieben gegen Sechs‘ im Angriff geholfen. Wir haben glücklich die Punkte mitgenommen.“

Im ersten Durchgang sah das noch anders aus. „Mit vielen Ideen und Tempo nach vorne war der Angriff variabel, gut“, konstatierte der 46-Jährige. „Dadurch haben wir leichte Tore erzielt.“ Nach 20 Minuten drückte sich dies auch in einer 10:7-Führung auf der Anzeigetafel aus.

„Wir sehen“, erklärte Horvat abschließend, „dass noch viele Herausforderungen vor uns liegen. Ich hatte schon ein Déjà-vu zur letzten Saison in Kreuzlingen, als wir auch solche Phasen hatten.“ Bereits am Mittwoch findet das Spitzenspiel gegen GC Amicita Zürich statt.

Ursprünglich in Zürich geplant, wird das Aufeinandertreffen des Tabellenersten gegen den Dritten nun am 25. September um 18.45 Uhr in der BBC Arena ausgetragen. Saisonkarten beider Clubs gelten an diesem Tag. In Zürich steht aufgrund der Rad-Weltmeisterschaft keine den Anforderungen der Quickline Handball League genügende Halle zur Verfügung.

Kadetten Schaffhausen:

Pilipović (13 Paraden, 36 Prozent), Meyer; Meister (2), Prince (3), Ben Romdhane, Matzken, Rikhardsson (2/2), Hrachovec (2), Bartók (2), Awad (1), Castro Álvarez (5), Lier (2), Pietrasik (3), Marković, Maros (2), Martinović (5).