Die Kadetten durchbrechen den Bann

Winterthur – Die Serie ist endlich durchbrochen: Nach zuletzt drei Niederlagen in der vergangenen Saison in der AXA Arena haben die Kadetten Schaffhausen das erste Mal seit Mai 2023 bei Pfadi Winterthur gewinnen können. Mit dem 31:26 (15:13)-Auswärtssieg übernahmen sie vor dem Topspiel am 11. September in der BBC Arena gegen Vizemeister HC Kriens-Luzern zugleich die Tabellenspitze.

Dass die Kadetten – laut Vereinsmitteilung – angestachelt von den letzten Ergebnissen in Winterthur waren, zeigte sich bereits in den ersten Minuten. Hochkonzentriert und fokussiert stellten sie einen massiven Abwehrriegel, an dem sich Pfadi Winterthur zunächst die Zähne ausbiss.

Kristian Pilipovic zeigte sich – so die Kadetten weiter – dahinter in bestechender Form und stand in der zweiten Hälfte zwischenzeitlich bei 45 Prozent parierten Würfen. Für Trainer Hrvoje Horvat der Schlüssel. „Wir waren nach den drei Niederlagen hier in der letzten Saison hochkonzentriert und die Deckung hat hervorragend gearbeitet“, lobte der 46-Jährige.

Damit legte seine Mannschaft direkt einen Blitzstart auf das Parkett und führte nach fünf Minuten mit 4:0. Erst nach sechs Minuten konnte auf der Gegenseite Kristian Rammel den Bann für die Gastgeber brechen und mit dem ersten Treffer auf 1:4 verkürzen. Damit war Pfadi auch endgültig im Spiel angekommen und lieferte dem Meister jetzt einen Schlagabtausch mit offenem Visier.

Tim Rellstab markierte nach einer knappen Viertelstunde den Ausgleich zum 6:6. Danach übernahmen die „Orangen“ mit einer sehr beweglichen 5:1-Deckung mit Zoran Markovic auf der vorgezogenen Position wieder das Kommando und konnten sich dabei auf einen weiter starken Pilipovic zwischen den Pfosten verlassen.

Zur Pause stand dieser bei einer Fangquote von 40 Prozent. Horvat: „Wir hatten das Spiel gut im Griff. Wichtig war die Defensive, dann kann man sich offensiv auch ein paar Fehler erlauben.“

Im zweiten Durchgang zeigten sich die Munotstädter weiter so entschlossen wie vor dem Seitenwechsel. Odinn Rikhardsson – mit neun Treffern als Best Player ausgezeichnet – eröffnete die stärkste Phase seines Teams mit einem Dreher und Trickwurf beim Siebenmeter zum 20:13. Marvin Lier an alter Wirkungsstätte und Patrick Martinovic legten gar zum 22:13 (40.) nach.

Pfadi schien geschlagen, gab sich aber nicht auf. Stattdessen nahmen die Kadetten etwas den Fuß vom Gaspedal, fingen sich einige Zeitstrafen ein und luden den Gegner mit leichten Fehlern zum Tempogegenstoss ein. „Wir wollten“, so Horvat, „den Sack zu früh zumachen und haben mit leichten Fehlern ein paar Geschenke verteilt. Daraus müssen wir lernen.“

Als der Vorsprung nach einem Offensivfoul und Pfadi-Konter auf nur noch drei Tore zusammengeschmolzen war (25:22), bewies die Equipe jedoch Ruhe, behielt die Nerven und durfte, angeführt von einem das Spiel gut steuernden Mehdi Ben Romdhane, einen letztlich ungefährdeten 31:26-Auswärtssieg feiern.

„Wir sind froh über die zwei Punkte“, bilanzierte Horvat und erklärte: „Das schwere Auswärtsspiel haben wir erfolgreich bestritten. Hier werden es viele Mannschaften schwer haben.“ Sogleich richtete sich sein Blick nach vorne auf das nächste Heimspiel.

Am Mittwoch, 11. September, erfolgt um 18.45 Uhr in der BBC Arena der Anpfiff zum Highlight-Match gegen Vizemeister HC Kriens-Luzern, der gegen Kadettens Auftaktgegner Bern mit 33:35 etwas überraschend unterlag.

Für Horvat sei dieses Match ein „Höhepunkt, auf den wir uns mit den Erkenntnissen aus dem Supercup nun gut vorbereiten werden.“ Tickets sind über den Onlineshop der Kadetten Schaffhausen erhältlich.