Ein letzter großer Härtetest für die HSG-Handballer

Konstanz – Es ist das Highlight der Vorbereitung für die HSG Konstanz und zugleich Höhepunkt der Feierlichkeiten anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des TV Frittlingen: Am Freitag, 18 Uhr, trifft die HSG Konstanz in der Leintalhalle Frittlingen im einzigen Testspiel vor dem Rückrundenauftakt am 20. Januar in eigener Halle gegen Heilbronn auf den Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten.

Seit 2. Januar bereiten sich die Spieler der HSG Konstanz, ausgestattet mit individuell zugeschnittenen Trainingsplänen von David Höhfeld, auf die am 20. Januar in der Schänzle-Hölle beginnende Rückrunde vor.

Vor dem Duell mit dem TSB Heilbronn-Horkheim steht – laut Vereinsmitteilung – eine kurze, dafür umso intensivere Vorbereitungsphase an. Höhfeld, Sportwissenschaftler und Mitgründer des MOJO-Instituts, besitzt langjährige Erfahrung im Profisport und war schon für den TuS Ferndorf, Bregenz Handball und VfL Gummersbach als Athletiktrainer aktiv.

Seit Sommer vergangenen Jahres betreut er die Spieler der HSG Konstanz. Dort startete er zusammen mit Jörg Lützelberger und Vitor Baricelli am Montag das straffe Vorbereitungsprogramm. Nach einem Workshop am Montag- und Dienstagmorgen zu den Themen Gesundheit und Ernährung folgte die individuelle Betreuung der Spieler.

Im eigenen Athletikraum wurden sie – so die HSG weiter – aufgeteilt über den ganzen Tag in vier Trainingsgruppen, sodass sich Höhfeld für jeden Spieler einzeln Zeit nehmen und dessen Werte und Bedürfnisse auswerten und mit den Athleten besprechen konnte.

Am Abend stand jeweils das Mannschaftstraining im Fokus. Lützelberger strahlte angesichts des guten Eindrucks, den seine Spieler bereits wieder hinterlassen konnten – vor allem aber wegen der Rückkehr von Sebastian Hutecek, Samuel Wendel, Veit Schlafmann und Janis Boieck auf das Spielfeld nach teils sehr langen Verletzungspausen.

Und der Rückkehr des bundesligaerfahrenen Torwarts Konstantin Poltrum, der zuletzt Leistungsträger beim HSC 2000 Coburg und der SG BBM Bietigheim war. „Bei einigen Spielern war ich ganz nahe dabei, von der schweren Verletzung über die Reha bis zu diesem Moment, wo sie wieder durch die Halle fliegen“, stand ihm die Freude ins Gesicht geschrieben.

„Diese Momente bei der Rückkehr mitzuerleben ist schön. Das hat zunächst alles überstrahlt und war schon emotional.“ Einen großen Anteil daran trägt die medizinische Abteilung der HSG unter Leitung von Reha-Trainerin Cleo Oexle, die eine hervorragende Betreuung geboten hat.

Damit würde ab sofort ein ganz anderer Konkurrenzkampf als noch in der Hinrunde herrschen. „Ein großes Dankeschön geht hier auch noch an unseren Torwart-Trainer Maximilian Wolf“, hob der Trainer hervor, „der mit viel Freude eingesprungen ist und uns wirklich geholfen hat.“ Künftig kann der 30-Jährige sich wieder auf seine eigentliche Rolle im Coaching der Schlussmänner konzentrieren.

Sehr zügig folgt nach dem Auftakt ins Teamtraning am Freitag, 18 Uhr, in der Leintalhalle Frittlingen das Testspiel gegen Erstligist HBW Balingen-Weilstetten als Highlight im Rahmen der Jubiläumsfeier zu 150 Jahren TV Frittlingen.

Zwar hätten beide Mannschaften gerne erst am Samstag gespielt – die Freigabe vom DHB gab es jedoch aufgrund der Europameisterschaft in Deutschland lediglich für den Freitag. So bleibe wenig Zeit vor dem Duell mit dem Team aus der stärksten Liga der Welt, in dem mit Linksaußen Patrick Volz ein Ex-Konstanzer steht.

Der lernte bei der HSG von Kindesbeinen an das Handballspielen und durchlief alle Jugendmannschaften sowie die U21 bis in die erste Mannschaft. Nur noch bis Sommer wird der 24-Jährige das HBW-Trikot tragen, danach folgt der Wechsel zur SG Flensburg-Handewitt, von wo aus er zunächst zum dänischen Erstligisten Sønderjyske Håndbold ausgeliehen wird.

„Da wird es ordentlich Widerstand geben“, blickt der HSG-Coach auf den Härtetest. „Wir freuen uns darauf, vor Zuschauern gegen eine Top-Mannschaft zu testen.“ Am Samstag stehe noch Athletiktraining auf dem Plan – ab kommenden Montag läuft schon die Vorbereitung auf den Drittliga-Auftakt.

Das Derby gegen Balingen – in der vergangenen Saison duellierten sich die beiden Clubs noch in der 2. Bundesliga – bedeutet für die „Gelb-Blauen“ noch einmal ein Kräftemessen mit einer sehr physischen Abwehr und einem Gegner „mit hoher Qualität auf jeder Position“, so Lützelberger.

Selbstvertrauen tanken möchte er mit seinem Team vor den Herausforderungen im Ligaalltag mit 15 Endspielen für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Das ist und bleibt das große Ziel des Teams vom Konstanzer „Schänzle“.