Mit einer bärenstarken Vorstellung an die Spitze der 3. Liga

Konstanz – Mit einem 41:28 (21:16)-Kantersieg gegen die TGS Pforzheim hat die HSG Konstanz die Tabellenspitze erklommen und bleibt weiter das einzige noch ungeschlagene Team der 3. Liga. Vor knapp 1000 lautstarken Fans begeisterten dabei angesichts weiter großer Verletztenliste erneut zwei Spieler aus der U21.

Nach Finn Klein traf auch Sven Iberl in seinem ersten Drittligaspiel – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – direkt zweimal. Am 11. November, 20 Uhr, kommt es nun zum Spitzenspiel in der „Schänzle-Hölle“ gegen den Tabellenvierten SG Leutershausen.

Inzwischen fast schon gewohnt standen die Vorzeichen bei der HSG auch vor dem Duell gegen Pforzheim alles andere als ideal. Bei Jörg Lützelberger und Vitor Baricelli hatten sich angesichts der schon bekannten zuletzt sieben Ausfälle, zu denen nun auch noch Mathieu Fenyö dazukam, deutlich sichtbare Sorgenfalten unter der Woche abgezeichnet.

Zwar konnten Fenyö und Felix Sproß – so die HSG weiter – wieder auf der Auswechselbank Platz nehmen – aber nur für den äußersten Notfall. „Dass die beiden mit auf der Bank saßen und sich in den Dienst der Mannschaft stellen wollten, wenn es nötig geworden wäre“, erklärte Lützelberger, „spricht für den großen Respekt, den wir vor Pforzheim hatten“.

Nach vielen knappen Spielen gegen die Topteams der Liga, die allesamt große Mühe gegen die Goldstädter gehabt hatten, spielten diese auch in Konstanz völlig frei und mutig auf. Bis zum 4:5 aus Konstanzer Sicht nach etwas mehr als sechs Minuten waren es die Gäste, die vorlegten.

Konstanz hingegen bekam in der Abwehr noch wenig Zugriff, sodass erst Maxim Pliuto die erste Führung für die „Gelb-Blauen“ gelang. Der Linksaußen zeigte sich nach seiner gesundheitlich bedingten frühen Auswechslung vor einer Woche in Oppenweiler in ganz starker Verfassung und fast fehlerlos.

Acht Treffer hätte der 23-Jährige an diesem Abend verbuchen können, habe sich extrem sicher in seinen Abschlüssen gezeigt und steuerte auch noch die eine oder andere Balleroberung mit bei, nachdem er vor einer Woche noch gut von U21-Akteuer Finn Klein vertreten worden war.

Überhaupt spielte das Perspektivteam in dieser Woche eine ganz entscheidende Rolle für den Erfolg der ersten Mannschaft. Damit ein Training im Sechs-gegen-Sechs überhaupt möglich war, sprangen immer wieder spontan Talente aus der U21 ein.

Im zweiten Durchgang wurde dafür ein weiterer Spieler von Vitor Baricelli aus der Reserve mit seinem ersten Drittliga-Einsatz belohnt. Sven Iberl verschaffe dem erneut bärenstarken Lars Michelberger ein paar Verschnaufpausen – mehr noch: Rotzfrech schnappte sich der 21-Jährige einen Steal, vollendete den Tempogegenstoß selbst und erzielte auch noch den 40. Treffer der HSG.

„Wir haben diese Woche in der Vorbereitung die Qualitäten von Pforzheim herausgearbeitet“, so der HSG-Coach. „Trotzdem haben wir es zu Beginn vor allem defensiv nicht so gut gelöst bekommen.“ Das sollte sich jedoch von Minute zu Minute bessern. Seine junge Mannschaft stellte sich immer besser auf die sehr kämpferisch und gallig aufspielende TGS ein.

Und: Nach der Pause hätte die HSG das Geschehen fast nach Belieben dominiert. Sie nutzte Überzahlsituationen effizient aus, variierte ihr Spiel immer wieder und strahlte Spielfreude und Torhunger von jeder Position aus. Viereinhalb Minuten traf Pforzheim zu Beginn des zweiten Durchgangs überhaupt nicht.

Pliuto mit einem Doppelschlag zum 24:16 hatte dies zur schnellen Vorentscheidung genutzt. Vor Anbruch der letzten Viertelstunde betrug die Differenz erstmals zehn Tore (30:20), ehe die Youngster Iberl und Jo Knipp mit den Treffern Nummer 40 und 41 den Abend für die Konstanzer abrundeten.