Mit einigen Fragezeichen im Kader ins Spitzenspiel

Konstanz – Zweiter gegen Dritter, beide Teams noch ungeschlagen – am Samstag wartet das erste Spitzenspiel der Saison auf die HSG Konstanz (Anwurf: 19.30 Uhr). Auswärts beim TuS Fürstenfeldbruck, der bislang alle seine vier Spiele gewinnen konnte.

Beim Vizemeister der Vorsaison sieht HSG-Coach Jörg Lützelberger seine Mannschaft „das erste Mal in dieser Saison nicht als Favoriten“. Vier Spiele, vier Siege – der Saisonstart hätte für Fürstenfeldbruck nicht besser laufen können.

Saisonübergreifend konnten die „Brucker“ – laut Konstanzer Vereinsmitteilung – bereits elf Spiele in Folge für sich entscheiden. Die letzte Niederlage datiert vom Januar dieses Jahres. Mit dem Vizemeistertitel in der letzten Spielzeit hatten die Bayern auch ein Ticket für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gelöst.

Eigentlich – denn trotz Platz zwei hätten sie ihren Lizenzantrag zur 2. Bundesliga zurückgezogen und verzichteten aus finanziellen Gründen auf eine Teilnahme an den Aufstiegsspielen zum Bundesliga-Unterhaus.

„Der Aufwand, den Spieler, Trainer und Betreuer in der 2. Liga betreiben müssten, ist ungleich höher als in der 3. Liga“, sagte Abteilungsleiter Michael Schneck. Im Zuge der Professionalisierung fordert die Handball-Bundesliga zudem unter anderem einen Hallenboden.“

Und weiter: „Dieser soll ausschließlich Handballlinien tragen, LED-Banden rund um das Spielfeld haben und einen elektronischen Buzzer für Auszeiten. „Alles das erfordert Investitionen, die wir in dieser Höhe aktuell nicht finanzieren können“, so Schneck.

Dafür laufe es sportlich umso besser. Auch dank der Erfahrung der zwei herausstechenden Leistungsträger Jonas Link – 133 Erst- und 168 Zweitligaspiele mit 263 beziehungsweise 456 Toren – und Benedikt Kellner.

Der Neuzugang vom HC Erlangen ging 89 Mal in der ersten und 34 Mal in der zweiten Bundesliga auf die Platte. „Für mich ist Bruck die physisch stärkste Mannschaft der Liga“, zeigt sich Lützelberger sehr angetan von dem, was er in der Videoanlayse sichten konnte.

„Sie spielen sehr zweikampforientiert, suchen den Kontakt, laufen und haben eine breite Bank und gute Rotation.“ Allen voran Link und Kellner hat er dabei oft als die Entscheider ausgemacht, die viel Qualität, Ruhe und Erfahrung mitbringen.

Und: Neben den Langzeitverletzten Samuel Wendel, Veit Schlafmann, Konstantin Pauli und Janis Boieck drohen noch weitere Ausfälle, sodass Lützelberger davon ausgehen muss, mit nur 13 Spielern in Fürstenfeldbruck antreten zu müssen.

„Ich mache mir da keine Gedanken“, winkt der 38-Jährige jedoch ab. „Wir haben gute Spieler, die richtig Bock auf das Match haben und nun Verantwortung übernehmen wollen.“ So sind nun neue Spieler gefordert, allerdings auch in Formationen, die so noch nicht allzu oft zusammenspielt haben.